Zeit, dass sich etwas ändert

Ein Kommentar von Sandra Mönius

29.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:05 Uhr

Stillstand morgens auf dem Weg zur Arbeit und Stillstand abends auf dem Weg zurück.

Das kostet Autofahrer viel Zeit und Nerven. Und die Staus in deutschen Innenstädten werden sogar immer länger, wie eine Analyse des Kartierungsspezialisten TomTom gestern zeigte. Von der viel propagierten Verkehrswende keine Spur.

Dabei erkennt doch nahezu jeder die Notwendigkeit, das Verkehrsaufkommen und damit die Lärm- und Abgas-Belastung zu verringern. Eigentlich - denn wenn es um das eigene Verhalten geht, dann nehmen viele Menschen auch in Städten mit einem gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr lieber den Autoschlüssel zur Hand, als zehn Minuten auf den nächsten Bus zu warten. Dann geht die Bequemlichkeit vor. Das aber ist kein Weg für die Zukunft.

Wenn wir morgens nicht 20 Minuten im Stau stehen wollen, um dann vielleicht noch mal 20 Minuten nach einem Parkplatz zu suchen, brauchen wir sinnvolle Konzepte - und das nicht mittelfristig, sondern schnell. Da hilft es auch nicht, E-Roller ins Feld zu führen oder über den ein oder anderen E-Bus nachzudenken.

Es braucht eine Wende weg von der autogerechten Stadt. Es braucht ein Konzept, das Radfahrern und Fußgängern mehr Raum gibt und das einen bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr fördert. Das wird nicht ohne Konflikte gehen. Aber nur so lässt sich der innerstädtische Verkehr in erträglichem Rahmen halten.