Thalmässing - Die Protestaktion, mit der sie im vergangenen Jahr gemeinsam auf die Schwierigkeiten hingewiesen haben, mit denen sie aufgrund der Coronaregelungen kämpfen müssen, hat sie zusammengeschweißt: Die Wirte aus der Marktgemeinde Thalmässing haben sich wieder zusammengesetzt und sich eine neue Aktion ausgedacht: den Thalmässinger Wirtepass.
Rechtzeitig zum Beginn der Wander- und Radfahrersaison geht er am 1. Mai an den Start.
Mit diesem kleinen Büchlein, das in einer Auflage von 5000 Stück erscheint, wollen die Wirte dazu einladen, die Vielfalt der Gastronomie in der Marktgemeinde zu entdecken. Diese Entdeckungstour bringt den Teilnehmer aber nicht nur die Möglichkeit, kulinarische Angebote zu finden, die sie bisher noch nicht kannten, sondern auch die Chance auf einen Gewinn. Schlosswirtin Veronika Schiele, die zusammen mit Petra Sollmann vom Gerberwirt und Christian Winkler vom Gasthof Winkler als Kreativteam diesen Pass erarbeitet hat, bezeichnet den Wirtepass deshalb als "Wegweiser zu den Gasthäusern".
Ab 1. Mai liegt der Wirtepass mit einer Auflage von 5000 Stück zur Mitnahme bereit, in den teilnehmenden Gasthäusern, bei der Marktgemeinde Thalmässing und im Rewe Markt in Thalmässing. An der Aktion beteiligen sich das Eiscafé Venezia, die Gasthäuser Zur Linde in Thalmässing und Offenbau, der Thalmässinger Landgasthof, die Schloßschänke Eysölden, das Wirtshaus Leithner in Reichersdorf, das Gasthaus zur Krone in Thalmässing, der Gasthof Winkler in Alfershausen, der Landgasthof Weglehner in Landersdorf, das Gasthaus Zum Löwen in Thalmässing und die Caterer Shepherds Food, die im Sommer ein Pyras einen Biergarten betreiben.
"Wir als Wirtegemeinschaft sind ein kollegialer Zusammenschluss von Gastgebern, die ihr Handwerk aus Überzeugung und Leidenschaft betreiben", macht Schiele deutlich. Den Wirten sei es auch wichtig, mit dieser Aktion zu zeigen, dass sie "zusammen auftreten und mit einer Stimme sprechen".
Entstanden ist der runde Tisch als positive Folge des öffentlich wirksamen Wirteprotests im März 2021 am Marktplatz in Thalmässing. "Dort wurde ein Zeichen gesetzt, dass wir damals schon nicht mit allen Entscheidungen der Corona-Politik zufrieden waren", blickt Schiele zurück. Am Wirtestammtisch wurde dann die Idee geboren, gemeinsame Projekte zu starten. Nach dem Gemeinschaftsprojekt "Wirtepass" haben die Teilnehmer aber noch weitere Ideen im Kopf, versprechen sie.
Mit ihrer Idee sind die Wirte im Rathaus auf offene Ohren gestoßen, wie stellvertretender Bürgermeister Michael Kreich-auf hervorhebt, der den Wirtepass "als pfiffige Werbeidee unserer heimischen Gastronomen" lobt. Die Kommune habe sich deshalb nicht nur mit einer Anzeige beteiligt. Sie bewerbe den Wirtepass auch im Mitteilungsblatt und habe das Kreativteam auch durch Kultur- und Tourismus-Sachbearbeiter Julian Karch unterstützt, so Kreichauf. Er persönlich halte die Initiative für "eine Super-Sache, da die gastronomische Vielfalt der heimischen Gastronomen kurz und knapp dargestellt" wird. Und es sei ein Zeichen, "dass die Wirte nach der schweren Coronazeit und zur Stärkung der heimischen Gastronomie gemeinsam an einem Strang ziehen und nicht jeder allein für sich kämpft".
HK
Andrea Karch
