Eishockey-Bayernliga
"Wir werden die Saison nicht abbrechen"

Bayerischer Eissport-Verband hält an Fortsetzung der Bayernliga-Abstiegsrunde fest - Playdowns fraglich

28.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:31 Uhr
Die Corona-Pandemie macht den Vereinen in der Eishockey-Bayernliga stark zu schaffen. Auch den EC Pfaffenhofen hat es nun mit mehreren Corona-Fällen erwischt. Bislang konnte der ECP in der Abstiegsrunde nur gegen Königsbrunn (in weiß) spielen. −Foto: M. Schneider

Pfaffenhofen - Schon die gesamte bisherige Saison über hat Corona die Eishockey-Bayernliga im Würgegriff.

Bereits in der Vorrunde kam es zu zahlreichen Spielausfällen und auch in der seit zwei Wochen laufenden Abstiegsrunde fielen schon viele Spiele der Pandemie zum Opfer. Laut Spielleiter Frank Butz vom Bayerischen Eissport-Verband mussten in der Abstiegsrunde bis dato bereits sechs Spiele abgesagt werden, in der Aufstiegsrunde sind es sogar schon sieben gewesen. Auch der EC Pfaffenhofen ist mittlerweile betroffen: Beide ECP-Spiele an diesem Wochenende fallen Corona-bedingt aus (siehe Kasten).

Da sich die Lage angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen in den nächsten Wochen wohl noch verschärfen wird, deutet vieles darauf hin, dass der Verband bald den Modus ändert und nach der Abstiegsrunde die Playdowns weglässt: "Die Entscheidung darüber treffen wir nach der Vorrunde", sagt Butz. "Stand jetzt kann ich mir nicht vorstellen, dass wir Playdowns spielen. " Diese seien nur dann sinnvoll, wenn wir die Abstiegsrunde ordentlich durchbekommen und danach einen aussagekräftigen Tabellenstand haben. Die Tendenz, die Playdowns zu streichen, ist bei Butz auch darum ziemlich groß, "weil wir damit nach hinten raus weitere Spieltermine für die Abstiegsrunde gewinnen. " Einen weiterer Grund gegen Playdowns: Sollte während dieser Entscheidungsspiele ein Team wegen Corona nicht antreten können, müsste Butz dieses aus der Wertung nehmen. Hier nochmal Spiele zu verlegen sei kurzfristig nicht möglich. Es deutet also vieles auf eine Abstiegsrunde ohne Playdowns hin. Diese hat bereits am 21. Januar begonnen. Sie umfasst insgesamt sieben Mannschaften, die in Hin- und Rückspiel gegeneinander antreten. Pfaffenhofen hat bislang erst das Spiel gegen Königsbrunn (5:6 n. V. ) bestritten und steht auf Rang vier. Absteigen würde dann der Letztplatzierte dieser Runde. In der Aufstiegsrunde fallen dann die Playoffs weg.

Klar ist für Butz indes, dass die Bayernliga auf jeden Fall fortgesetzt wird: "Wir werden die Saison nicht abbrechen. Das kommt für uns nicht infrage, auch wenn es für Außenstehende vielleicht die plausibelste Lösung wäre. " Der Grund: Der Nachwuchs würde extrem darunter leiden. "Bei einem Abbruch würden die meisten Eisstätten sofort dicht gemacht und das Eis abgetaut werden. Die Kinder und Jugendlichen könnten dann nicht mehr spielen. " Bereits vor der Saison habe Butz mit den Vereinen vereinbart, dass die Spielzeit auf jeden Fall durchgezogen werde, selbst wenn keine Zuschauer in die Stadien dürfen.

Zu Ende gespielt sein soll die Abstiegsrunde bis spätestens Ende März. "Viel länger werden wir nicht Zeit haben, weil an den meisten Stätten danach das Eis abgetaut wird", sagt Butz. Ob das klappt? "Ich habe keine Glaskugel, wir hangeln uns schon seit Wochen von Wochenende zu Wochenende und freuen uns über jedes, an dem gespielt werden kann. Wir sind jedenfalls auf alle Szenarien vorbereitet. Ob dann eine Quotientenregelungen greift, werden wir sehen. Es muss ein schlüssiges Tabellenbild nach Punkten und Toren geben. "

Trotz allem steht für Butz und den Verband selbstverständlich die Gesundheit der Spieler an erster Stelle, weshalb mit Spielverlegungen wohlwollend umgegangen wird. "Sollten Spieler positiv getestet worden sein, nimmt der jeweilige Verein Kontakt mit uns auf und wir entscheiden gemeinsam mit dem Gegner, ob gespielt wird. Wir verpflichten aber kein Team zu spielen, wenn es positive Coronafälle nachweisen kann. Die meisten Teams sind ausgedünnt und geschwächt, sodass wir sehr sensibel mit dem Thema umgehen. " Als Beispiel nennt Butz den ESC Dorfen, der erst vor vier Wochen wegen Coronafällen nicht spielfähig war und jetzt wieder lahmgelegt ist.

PK

Christoph Enzmann