Ingolstadt - Nadine Kösler-Krautz und Sebastian Merk aus Ravensburg in Baden-Württemberg mögen es gesund und natürlich - vor allem beim Thema Ernährung.
Sie haben das junge Start-up Kräuterkraft aus der Taufe gehoben. "Wir entstauben altes Kräuterwissen und -kunde aus Omas Zeiten und ziehen das Ganze als neues Lifestyle-Produkt auf", erklärt Merk. Der 24-Jährige studiert aktuell den Masterstudiengang Marketing, Vertrieb und Medien an der Technischen Hochschule Ingolstadt und verrät im Gespräch mit unserer Zeitung, was hinter diesem "Lifestyle-Produkt" steckt: Smooteas.
Den Namen haben sich die beiden Gründer schon mal als Marke schützen lassen. Es ist eine Wortkreation aus Smoothie und Tea. Die Idee kam der 36-jährigen Kösler-Krautz. Sie befasste sich schon früh mit Themen wie natürliche Ernährung und Gesundheit und kam so auch zur Kräuterkunde. Bei ihren Smooteas handelt es sich im Grunde um sehr feine Pulvermischungen, die als Smoothie, aber auch als Tee getrunken werden können.
"Wir wollen heimische Rohstoffe verarbeiten und uns zurückbesinnen auf das, was es in unserer Umgebung gibt", so Merk. Der Superfood-Trend sei ungebrochen, basiere aber vor allem auf exotischen Früchten und Beeren, die daher von weit her importiert werden müssten. "Hier wollen wir als Kräuterkraft nachhaltiger sein. "
Die Produktion ist recht aufwendig und soll in Deutschland erfolgen. Die Gründer nutzen nach eigener Aussage gefriergetrocknete Zutaten in 100 Prozent Bio-Qualität. Diese werden dann in einem speziellen Verfahren so fein gemahlen, dass das entstandene Pulver "sensorisch nicht wahrgenommen wird und somit universell einsetzbar ist", erklärt Merk. So könne man bei intensiver Dosierung einen Smoothie trinken, und bei weniger starker Dosierung einen Tee. "Durch dieses Herstellungsverfahren bleiben alle guten Inhaltsstoffe voll erhalten. "
Kräuterkraft will eine "natürliche Alternative zu Nahrungsergänzungsmitteln" bieten, die oft künstlich schmeckten, findet Merk. Im Markt sei man jedoch noch nicht - obwohl gerade die Corona-Pandemie die Nachfrage nach gesunden Alternativen gefördert hat. "Wir haben bisher nur im kleineren Maßstab produziert. Aber die Rückmeldungen waren sehr positiv und wir sind entschlossen, das groß aufzuziehen", so Merk. Das Verfahren sei jedoch teuer und lohne sich deshalb nur im großen Rahmen. Andernfalls zahle man drauf. Zudem habe Corona alles ausgebremst. Um endlich den letzten Schritt gehen zu können, haben Kösler-Krautz und Merk deshalb eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die noch bis zum 11. April läuft.
Und wo soll es hingehen? Im Moment haben die Gründer drei verschiedene Sorten ihrer Smooteas entwickelt. Auf lange Sicht soll es mehr geben. "Wir denken an Smooteas speziell für Kinder oder für Schwangere", so Merk. Zudem soll es andere Produktfamilien geben. Neben einem heute obligatorischen Online-Shop will man früher oder später auch die Drogerien und perspektivisch den Einzelhandel beliefern. Wichtig ist beiden vor allem, dass ihr Unternehmen nachhaltig agiert. "Auch wenn es für ein junges Start-up nicht immer einfach ist: Wir versuchen, alle Stellschrauben in Richtung Nachhaltigkeit zu drehen. Wir wollen ein Unternehmen aufbauen, dass Wertschätzung gegenüber der Natur und den Menschen verkörpert. "
DK
Christian Tamm
Zu den Kommentaren