Wiedersehen mit erster Gitarre

13.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:35 Uhr

Das Jazz-Trio um Rudi Trögl (links) spielte im Gutmann Eigenkompositionen und Stücke bekannter Musiker. Helmut Welser und Rainer Hasenkopf (rechts) bekamen dabei immer wieder Soloparts. - Foto: ztt

Eichstätt (EK) Sie sind ein eingespieltes Trio. Seit 1993 stehen sie zusammen auf der Bühne. Im Wirtshaus Zum Gutmann spielten sie jetzt zum siebten Mal. Rudi Trögl, Leiter der Musikschule Eichstätt und Träger des Jazzförderpreises der Stadt Ingolstadt, ist ein versierter Könner an der Gitarre.

Immer wieder wechselte er während des knapp zweistündigen Auftritts das Instrument, griff mal in Saiten seiner (allerersten) E-Gitarre von 1972, mal zur Akustik-Klampfe. Streckenweise war sein Spiel jedoch zu dominant, ließ Bass und Schlagzeug wenig Platz, um sich zu entfalten. Trögls Instrument wirkte auch oft zu laut. Zu wenig spielten er und Rainer Hasenkopf (Bass) und Helmut Welser mit Crescendi und Decrescendi, mit variierenden Lautstärken. Auch Pausen oder piano-gespielte Passagen sind Musik. Doch die Rhythmik stimmte und durch klanglich nahezu perfektes Musizieren kaschierten die drei die kleineren Nachteile.

Gut 65 Besucher erlebten an diesem Abend so Jazz auf hohem Niveau. Hasenkopf hielt den Bass, das wohl denkbar sperrigste Instrument überhaupt, mit einer Leichtigkeit fest, als wäre nichts einfacher, als aus diesem Riesenklangkörper Töne zu kitzeln. Welser steuerte den Rhythmus bei, trommelte und strich sein Schlagzeug, mal heftig laut, mal sanft leise. Alle drei schienen voll in ihrem Element, Trögl schloss meist die Augen, taucht beim Spiel ab, in die Jazz-Tiefen. Musikalisch reihten sich Eigenkompositionen an Stücke von Django Reinhardt, Sacha Distel oder Rory Gallagher. Immer wieder bekam auch jeder Musiker Platz für Improvisationen und Soloeinlagen. Selbst an der E-Mandoline konnte Trögl dabei überzeugen. Am Ende verlangte das Publikum mehr, und bekam zwei Zugaben.