Ingolstadt
Wieder Licht am Ende des Tunnels

Ingolstadt Maniacs haben Trainingsbetrieb erneut aufgenommen - Freundschaftsspiel in Planung

02.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:13 Uhr
Durch die Coronapandemie etwas ins Stolpern geraten: die Ingolstadt Maniacs. −Foto: S. Olfen

Ingolstadt - Es hätte ein weiterer Schritt für die Ingolstadt Maniacs werden sollen.

 

Nach dem absolvierten Aufbaujahr sollte für sie die American-Football-Aufbauliga folgen - bloß dann kam die Corona-Krise. Die Saison 2020 fällt dadurch für die "Wahnsinnigen" aus.
"Wir hatten im Winter in der Halle trainiert, hatten im März noch ein Außentraining - und plötzlich war es vorbei", erinnert sich Defense-Koordinator Andreas Manfredi. Jetzt sind die Augen eben auf das Jahr 2021 gerichtet. "Es geht halt dann für uns in der Aufbauliga weiter - wie wenn es 2020 nicht gegeben hätte", so Manfredi.
Spätestens seit dem Pfingstwochenende sehen die Maniacs wieder Licht am Ende des Tunnels - denn sie dürfen unter strengen Auflagen wieder auf das Übungsgelände. American Footballer sind es sowieso gewohnt, in Kleingruppen zu trainieren. Auch ein echtes Kräftemessen haben die Maniacs bereits in Planung.
Die Freie Turnerschaft Ringsee, unter deren Dach die "Wahnsinnigen" aufgenommen sind, feiert heuer übrigens ihr 100-jähriges Bestehen. Im Moment sind die Festlichkeiten für das zweite Septemberwochenende geplant - und in deren Rahmen soll ein Freundschaftsspiel der Maniacs stattfinden. Konkrete Gespräche mit zwei Ligakonkurrenten gibt es bereits, die Ingolstädter Trainer und Spieler drängt es als Mannschaftssportler einfach auf den Platz. "Wenn es nicht bald wieder los geht, könnten wir tatsächlich in ein Loch fallen", bestätigt Manfredi. Er weiß, dass er im Training mit den Seinen nahezu wieder bei Null anfangen muss - und zudem sei zu befürchten, dass nach der langen Pause nicht mehr alle Spieler zurückkehren. Bei den Sponsoren müssen die Maniacs sowieso bereits gewisse Ausfälle verkraften. Dabei war es für die neu gründete Mannschaft im vergangenen Jahr absolut nach Plan gelaufen. Aus einer Laune heraus war damals innerhalb weniger Wochen ein komplett neues American-Football-Team formiert worden, das gleich im ersten Jahr ihres Bestehens acht Spiele bestritt. Immerhin einen Sieg fuhren die Maniacs dabei auch ein - was übrigens die Vorgabe vor der Saison gewesen war. Also: Ziel erreicht.

Im Schnitt hatten sich bei den Heimpartien rund 100 bis 200 Zuschauer am Sportplatz in Ringsee versammelt. Und was die einzelnen Mitglieder der Mannschaftsführung an Arbeit zu verrichten hatten, zeigt zum Beispiel ein Blick in die Statistik der WhatsApp-Gruppe der Trainer: Im ersten Dreivierteljahr der Maniacs wurden dort etwas mehr als 13000 Nachrichten geschrieben - sowie 950 Fotos, 495 Sprachnachrichten, 104 Dokumente und 23 Videos verschickt. Auch in der Gruppe des Teams haben sich inzwischen gut 15000 Nachrichten angesammelt. Die Maniacs haben eben wahnsinnig viel Interesse daran, dass ihr Verein beziehungsweise ihre Mannschaft am Leben bleibt, daran solle die Corona-Krise bitte schön nichts ändern können.

SZ

Sabine Olfen