"Wie eine Hose, die zu kurz ist"

27.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:23 Uhr

Die schwebende Treppe an der Rossschwemme. Sie soll um drei Stufen verlängert und mit Wasserbausteinen gesichert werden. Kosten: 30 000 Euro.? Fotomontage: Stadt Neuburg

Neuburg (DK) "Das ist wirklich Murks, und das sieht auch so aus", monierte Stadtheimatpfleger Roland Thiele am Mittwochabend im Bauausschuss des Stadtrates. Was Thiele in Wallung bringt, ist die Treppe an der Rossschwemme zur Donau hinunter.

Problem ist das Niedrigwasser, das die Donau bereits das ganze Jahr über führt. Dadurch hängt die Treppe quasi in der Luft. Das tatsächliche oder vermeintliche Problem soll nun behoben werden.

Etwa 30 000 Euro wird die Verlängerung der Treppe zum Wasser hinunter kosten. Der Ausschuss stimmte dem Vorschlag von Stadtingenieur Paul Leikam mehrheitlich zu. Lediglich Anita Kerner (FW) und Michael Kettner (SPD) lehnten die Investition ab.

Die Treppe wird gerne als Anlagestelle von Bootfahrern genutzt. Besonders beliebt ist sie bei Zillenfahrten der Fischergassler, da Gäste von der Rossschwemme aus direkt in die Altstadt gehen können. Bei Niedrigwasser der Donau liegt die unterste Treppenstufe allerdings rund 60 Zentimeter über der Wasseroberfläche. Ältere Menschen tun sich dann beim Aussteigen schwer. Die schwebenden Stufen gefallen Heimatpfleger und Fischergassler Roland Thiele überhaupt nicht. "Das sieht saublöd aus, wie eine Hose die zu kurz ist. Man baut eine Treppe eigentlich von unten her und nicht von oben", ereiferte sich Thiele. "80 Prozent der Leute wollen bei Zillenfahrten da raus." Eine Verbesserung der Situation wäre nach Ansicht des Heimatpflegers dem Fremdenverkehr dienlich.

Ganz unwidersprochen blieb die Darstellung nicht. Anita Kerner (FW) erinnerte an den Bootanlegesteg beim Ruderclub, nur wenige hundert Meter weiter. Dazwischen gibt es noch die Posttreppe, deren Zugang ist allerdings vom Donaukai aus verschlossen. Man braucht einen Schlüssel, will man nicht über die Absperrung klettern.

Mehrheitlich sprach sich der Ausschuss für die Verlängerung der Rossschwemme um drei Stufen aus. Die Stirnseiten werden mit Wasserbausteinen gesichert und abgerundet. Wenn Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt zustimmen, kann im kommenden Sommer mit den Arbeiten begonnen werden.