Ingolstadt
Warnung vor der Hasenpest

22.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:33 Uhr

Ingolstadt/Eichstätt (DK) Im Ingolstädter Stadtgebiet und im Landkreis Eichstätt ist bei zwei verendeten Feldhasen die Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen worden.

Der Verdacht wurde bei der pathologischen Untersuchung vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) den Behörden am Freitag bestätigt. Die Erkrankung tritt in ganz Deutschland auf und wurde im Verlauf des Jahres schon in mehreren Regionen Bayerns nachgewiesen.

Die Hasenpest (Tularämie) wird von einem Bakterium (Francisella tularensis) verursacht, das überwiegend bei freilebenden Nagetieren und Hasenarten vorkommt. Infizierte Tiere zeigen die Symptome einer fieberhaften Allgemeininfektion mit Abmagerung, Schwäche und Apathie. Aufgrund von Entkräftung können infizierte Tiere ihre natürliche Scheu verlieren.

Die Tularämie ist auf den Menschen übertragbar. Eine Infektion kann vor allem bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen oder beim Umgang mit Kadavern oder erlegtem Wild stattfinden. Auch der Verzehr von nicht lang genug erhitztem Fleisch ist eine Möglichkeit. Beim Kochen wird der Erreger abgetötet. Als Risikogruppe sind vor allem Jäger, Köche, Metzger sowie Tierärzte betroffen.
Die Infektion mit dem Erreger der Hasenpest führt zu Infektionen der Atemwege mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein und Gliederschmerzen. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung mit einem geeigneten Antibiotikum ist die Krankheit gut beherrschbar. Zur Vorbeugung wird empfohlen, den ungeschützten Kontakt zu lebenden oder toten Wildtieren zu vermeiden. Die zu den Risikogruppen zählenden Personen sollten sich strikt an die Arbeitshygiene halten. Dies gilt insbesondere beim Umgang mit Wildbret während der Vorbereitung (Enthäuten, Ausnehmen) und der Zubereitung. Jäger können sich durch einen Mundschutz und das Benutzen von Handschuhen vor einer Infektion zuverlässig schützen. Nähere Auskünfte erteilt das Ingolstädter Gesundheitsamt unter Telefon (0841) 305-1490. Weitere Infos auch unter www. lgl. bayern. de/tiergesundheit.