Neustadt - Eine anständige Kondition braucht's schon für die Wanderung von Neustadt nach Kelheim.
Doch während der sechs Stunden bis zum Ziel werden Geist und Seele auf der 24 Kilometer langen Strecke von einer ganzen Reihe besonderer Schmankerl belohnt.
Dabei handelt es sich um die erste Etappe von insgesamt zehn des 220 Kilometer langen Donau-Panoramawegs von Neustadt nach Passau, der - wie sein Name verspricht - herrliche Aussichten über die Donau gewährt. Aber auch jede Menge Natur und Geschichte. Um das Leben der Römer geht es bereits kurz nach dem Start.
In Bad Gögging lohnt sich auf jeden Fall ein kurzer Abstecher ins Museum für römisches Kur- und Badewesen. Zu sehen sind dort unter anderem die Überreste einer der größten Thermen nördlich der Alpen, die Kaiser Trajan (98 bis 119 nach Christus) einst hat erbauen lassen. Denn die heißen Schwefelquellen rund um den heutigen Kurort wurden bereits von den Römern eingesetzt. Zum Beispiel von den Kaisern für deren Legionäre, die sich dort von militärischen Einsätzen erholen oder ihren Körper darauf vorbereiten konnten.
Am Ortsrand des Kurorts sprudelt das wärmende Heilwasser nahe der Abens, einem kleinen Nebenfluss der Donau, noch direkt aus dem Boden. Wer seiner Nase folgt, den weist schon von Weitem der typische Geruch nach Schwefel darauf hin. Als nächstes geht es über die Donauhöhen nach Weltenburg, wo die Klosterkirche den Hunger nach Kultur stillt und eine deftige Brotzeit in der dazugehörigen Schänke - die Stärkung für die letzten sechs Kilometer bis nach Kelheim. Spektakulär: der Ausblick auf den Donaudurchbruch. Wer die wuchtige Felsformation vom Schiff aus nächster Nähe erleben möchte, kann sich ganz bequem mit dem Schiff ans Ziel bringen lassen. Der Wanderweg führt auf der gegenüberliegenden Seite vorwiegend durch schattigen Wald bis ans Ziel. Mit der Seilfähre oder einer Zille wird dieser letzte Abschnitt erreicht. Bereits nach einer kurzen Strecke kündigt sich Kelheim mit seinem Wahrzeichen, der mächtigen Befreiungshalle auf dem Michelsberg an. König Ludwig I. von Bayern ließ den Rundbau errichten, zum Gedenken an die siegreichen Schlachten gegen Napoleon während der Befreiungskriege (1813 bis 1815).
Hier erfüllt der Donau-Panoramaweg die Erwartungen optimal: Die Aussicht über die Donau wird vielen unvergesslich bleiben. Nach diesem Genuss geht es bequem bergab vorwiegend durch schattigen Wald.
Wanderer aus Neustadt müssen sich nicht mehr auf dem Rückweg abmühen. Sie gelangen bequem mit dem Linien- oder Freizeitbus zurück. Übrigens: Wie wäre es mit einer solchen Tour per pedes als ganz besonderem Ferienerlebnis für die ganze Familie?
PK
Gabriele Scholtz
