Allersberg
Von Zahnschmerzen und Zahnarztreisen

Allersberger TheaterBühne sorgt mit dem Stück "Der Urlaubsmuffel" für Begeisterung

12.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:38 Uhr
Den Polizisten plagen Zahnschmerzen, doch der Zahnarzt ist auf Reisen. −Foto: privat

Allersberg (HK) Mit dem Stück "Der Urlaubsmuffel" von Beate Irmisch hatte die Allersberger TheaterBühne wieder einmal einen echten Volltreffer gelandet.

Vier vergnügliche und amüsante Vorstellungen präsentierten die Laienspieler der Kolpingfamilie den zahlreichen Besuchern am Wochendende.

Es ist schon bewundernswert, wie es den Verantwortlichen um Gaby Hofmeier als Regisseurin und Gerhard Schöll als guten Geist der Truppe immer wieder gelingt, Jahr für Jahr ein Stück einzustudieren, das die Darsteller zu großartigen Leistungen mit viel Spontanität bringt und die Lachmuskeln der Zuschauer strapaziert.

In dem Stück ging es um den Zahnarzt Dr. Hans Strobel (Elmar Hirscheider), der es als Urlaubsmuffel vorzieht, lieber zu Hause zu bleiben als in der Welt umherzureisen. Seine Frau Elfriede (Stephanie Hökel), möchte liebend gerne einmal mit ihm in den Süden, um dort Urlaub zu machen. Sie nimmt deshalb leidenschaftlich an Preisausschreiben teil, wo sie auch schon des Öfteren kleine Preise gewonnen hat.

Vor allem die Nachbarin Wilma Mecker (Michaela Heim), die mit ihrem Ehemann Gerd (Gerhard Schöll) gerade wieder von einer Kreuzfahrt zurückkommt, prahlt immer wieder mit ihrer Reiselust und dass sie die Welt wie ihre Hosentasche kenne. Als nun die pfiffige und neugierige Postbotin Luise (Anja Schöll) erneut ein großes Paket für die Strobels bringt und in einem Preisrätsel einer Reisezeitschrift von einem Gewinn einer Nil-Kreuzfahrt die Rede ist, sind Wilma und Luise sehr neidisch. "Der Teufel scheißt auf keinen kleinen Haufen, gewinnen die eine Urlaubsreise", maulen sie. Dass es sich jedoch leider nur um eine Kaffeefahrt in den Bayerischen Wald als Gewinn handelt, wollen die Strobels ungern zugeben und so heißt es lügen, lügen, lügen.

In den Tagen, in denen das Zahnarztehepaar Strobel nun vorgibt, in Ägypten Urlaub zu machen, jedoch nur auf besagter Kaffeefahrt mit einer Übernachtung im Bayerischen Wald ist, geht es zu Hause drunter und drüber. Den gewissenhaften Polizisten Arthur Meier (Jonas Gmelch), der gerne einen trinkt, plagen große Zahnschmerzen, die von der gewissenhaften und praxiserfahrenen Zahnarthelferin Loni (Rabea Streichert) gut behandelt werden.

Kaplan Lüdenscheid (Leon Heinloth) ist sehr erfreut über die Reise der Strobels und würde auch mal gerne in die große weite Welt, doch sein Geld reicht wohl wieder nur für einen Kurzurlaub ins Kloster Plankstetten.

Die Strobels nisten sich derweil in ihrem Haus ein und geben vor, auf Weltreise zu sein. Polizist Arthur sieht nach einigen Schnäpsen Hans und Elfriede als Geister über den Hof schweben, bei den Meckers verschwinden Semmeln und Bildzeitung und aus dem Hühnerstall von Gerd jeden Tag die Eier. Durch einen Einbruch in die Räucherkammer der Metzgerei Utz holt sich das Paar außerdem Schinken und Würste.

Zwar fliegt der ganze Schwindel am Ende auf, doch ein erneutes Paket, das Luise bei Wilma deponiert, bringt den Strobels doch noch den Gewinn über die ersehnte Ägyptenreise für drei Personen. Das Zahnarztehepaar Hans und Elfriede Strobel laden Kaplan Lüdenscheid zur Reise ein, weil sie sich keinen besseren Reiseleiter vorstellen können.

Alle Darsteller in den hervorragend besetzten Rollen sorgten auf der Bühne durch spielerische Höchstleistung für gute Laune, so dass die Zuschauer mit Szenenapplaus nicht sparten. Vor allem Michaela Heim als Wilma war mit ihrer unnachahmlichen Art und den lockeren Sprüchen ein Garant für den großartigen Erfolg.