Pfaffenhofen
Von Jordaniens Geografie bis zur Komplexität der Gene

Leistungsstarke Schüler des Schyren-Gymnasiums befassen sich ein halbes Jahr mit persönlichen Projekten<?ZE>

21.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:56 Uhr
Die 13-Jährige Laura Kottisek besucht die siebte Jahrgangsstufe. Im Begabtenkreis beschäftigte sie sich mit dem Thema "Tower Bridge - ein Meisterwerk der Architektur". −Foto: privat

Pfaffenhofen - Meist denkt man beim Thema individuelle Förderung ausschließlich an Unterstützung für schwächere Schüler. Am Schyren-Gymnasium wurden im vergangenen Jahre aber auch sogenannte Hochleister über alle Jahrgangsstufen hinweg gezielt gefördert, wie die Schule mitteilte.

Der inzwischen fest etablierte Begabtenkreis zur Förderung leistungsstarker Schüler trägt die Bezeichnung LEAP. In der fünften bis achten Klasse ist das Projekt MiniLEAP etabliert. Die Schüler widmen sich dabei während eines Halbjahrs mit Unterstützung einer Fachlehrkraft jenseits des Unterrichts einem selbst gewählten Spezialthema. Heuer beschäftigten sich die Schüler etwa mit der Geografie Jordaniens, mit Australiens Tierwelt oder der Entwicklung der Geometrie. Sie entwarfen ein Harry-Potter-Brettspiel, bauten ein Vesuv-Modell, testeten die Belastbarkeit von Lego-Brücken, untersuchten das Erbe des Lateinischen, befassten sich mit Napoleons Aufstieg, dem Akkordeon und dem bairischen Dialekt.

Eine Wetterstation mit Feinstaubsensor hat der zwölfjährige Noah Dreffke gebaut. "Ich wollte mithilfe des Mini- Computers Raspberry PI herausfinden, wie hoch die Feinstaubbelastung in der Umgebung ist", erklärte er. Die Siebtklässlerin Mairin Rau erzählte: "Mein Thema sind genetische Störungen am Beispiel des Down-Syndroms." Besonders interessant sei für sie, wie komplex die Erbanlagen funktionieren und welche Auswirkungen kleinste Veränderungen auf die menschliche Entwicklung haben.

Die Leiterin der Arbeitskreise LEAP und MiniLEAP, Annette Wörmann, betonte, ein leistungsorientiertes Fordern und Fördern sei eine Voraussetzung für die Entfaltung des Einzelnen und die Weiterentwicklung der Gesellschaft. "Unsere Förderprogramme fordern die Neugier und die Leistungsbereitschaft der besonders vielseitig Interessierten heraus, und wir begleiten sie", sagte sie. Zugleich bedauerte sie, dass die krönenden Abschlusspräsentationen heuer coronabedingt entfallen mussten.

PK