Wagenhofen
Vom Scherz zur Faschingstruppe

WaBa-Garde: Breakdance, echte Männer, Cowboy und Indianer - aber diesmal kein Prinzenpaar

28.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:14 Uhr
Ein lustiger Abend: Die WaBa-Garde will auch heuer ihr Publikum begeistern. −Foto: Al. Hammerl, DK-Archiv/Zinner

Wagenhofen/Ballersdorf - Die WaBa-Garde des Sportvereins Wagenhofen ist anders als die meisten Faschingsgarden.

In ihr haben sich Amateure versammelt, die zusammen ein ehrgeiziges Tanzprogramm einüben. Die Truppe hat viel zu tun.

Heuer tritt die WaBa-Garde - "WaBa" steht für Wagenhofen und Ballersdorf - wieder bei den Bällen im Sportheim Wagenhofen am Faschingssamstag und -sonntag, 22. und 23. Februar, auf. Am Rosenmontag, 24. Februar, auf dem Musikerball in Rohrenfels sind zwei ihrer Tanzgruppen - die Breakdancer sowie die Cowboy und Indianer - ebenfalls vertreten, berichtet die Organisatorin Anita Wallesch. Gewöhnlicherweise nehme die Garde auch an den Umzügen in Egweil, heuer am 24. Februar, und Nassensfels, 25. Februar, teil - jedoch auf keinem großen Wagen. Davon halte sie nichts, erklärt Wallesch. "Ich möchte die Burschen schon ein bisschen unter Kontrolle haben. Deswegen müssen die laufen. " Ein Prinzenpaar habe sich diesmal leider nicht gefunden.

Dabei wurde die Gründung der Garde 2014 durch den Wunsch der späteren Prinzessin Maria Braun ausgelöst, eben diese hoheitliche Würde zu erlangen. Auf einem Skiausflug habe ihr zukünftiger Prinz, Helmut Hartmann, wohl eher im Scherz im Kreise einer feuchtfröhlichen Reisegruppe gesagt, dann würde er eben die Position als ihr Tanzpartner übernehmen. Die Truppe hat dann über die Gründung einer Garde nachgedacht und einige haben damals in heiter-trunkener Stimmung gesagt, "Ich mache mit", so Wallesch. Der Ball in Wagenhofen wäre damals vor dieser Gründung fast eingeschlafen, erinnert sie sich.

Beim ersten Treffen dann seien wirklich einige aus der Reisegruppe erschienen. Braun und Hartmann bildeten tatsächlich das erste Prinzenpaar, das in kurzer Zeit noch einen Showtanz einüben musste. Seit dem ersten Auftritt der Garde kommen wieder mehr Gäste zum Wagenhofener Faschingsball. 2014 waren es etwa 100, inzwischen sei das Sportheim immer voll. Heute seien rund 50 Leute bei der Garde aktiv. Sie hat zwei feste Tanzgruppen, die Jugendgruppe der Breakdancer Whynot und "Die echten Männer". Neben diesen treten die anderen Mitglieder, also die Frauen sowie einige Männer, unter dem Motto Cowboy und Indianer auf.

Die Breakdancer trainieren unter der Leitung von Thomas Vollnhals, einem bayerischen und brandenburgerischem Meister im Freestyle-Dance, das ganze Jahr über. Die Gruppe habe dadurch ihren Anfang genommen, dass drei Jugendliche selbst tanzen wollten. Wallesch berichtet, sie habe ihnen den Versuch "erlaubt". Als Whynot dann eine Kostprobe gegeben hat, sei sie sehr beeindruckt gewesen und habe gedacht: "Ich glaube, wir anderen müssen mehr trainieren. " Vollnhals gebe sich mit den Jugendlichen viel Mühe und sei ein Perfektionist. Den Buben und Mädels gefalle das Tanzen richtig gut, so die Organisatorin.

"Die echten Männer" dagegen gehen etwas lockerer an die Vorbereitungen heran. Bei den Trainingstreffen fehle auch selten das Bier, erzählt die Organisatorin. Normalerweise tanzen bei der Gruppe neun oder zehn Männer, aber wegen krankheits- und berufsbedingter Ausfälle seien es heuer nur sieben. Sie werden von keinem Experten trainiert, sondern sehen sich Tanzeinlagen auf Youtube an und kombinieren die Elemente, die ihnen dabei gefallen, zu etwas Eigenem. "Die haben auch immer die Stimmungsmusik", stellt Wallesch fest.

Die Cowboy und Indianer teilen sich auf, so gibt es etwa eine Cancan-Gruppe. Das schöne an der WaBa-Garde sei, dass alle gut zusammenpassen, so Wallesch "Die Alten sind nicht peinlich und die Jungen auch nicht. " Dass es dieses Mal kein Prinzenpaar gebe, sei zwar schade, aber Spaß mache es trotzdem. Da die Gardemitglieder alle im Sportverein Wagenhofen seien, treffe man sich auch unter dem Jahr. Im Sommer organisieren sie immer ein Fest, für das der Prinz die Sau zahlt. Wie das heuer laufen soll, werde man noch sehen. "Entweder finden wir jemanden oder zahlen selbst", sagt die Organisatorin.

"Die echten Männer" unternehmen jedes Jahr einen Ausflug, den sie scherzhaft "Trainingslager" nennen. So waren sie 2019 für eine Nacht in Köln und Düsseldorf. Die Prinzessin des vergangenen Jahres fand es jedoch unfair, dass der Prinz auf einen Ausflug fahre, aber sie und die Frauen nicht. Deswegen waren diese 2019 auf einer Rafting-Tour.

DK

Christine Zinner