Weichering
Vollsperrung der B16: Blechlawine rollt ab Dienstag durch die Dörfer

Maßnahme bei Weichering dauert rund fünf Wochen - Tempolimit nur teilweise möglich - Doppelte Umleitung durch Karlshuld

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr
Tempo 30 ab Dienstag: Die Schilder in Weichering stehen bereits. Rund fünf Wochen lang gilt wegen der Umleitung der B 16 die Geschwindigkeitsbegrenzung. −Foto: Janda

Weichering/Karlshuld (sja) Autofahrer und Anwohner brauchen bei Weichering ab nächsten Dienstag viel Geduld.

Dann beginnt auf der Bundesstraße 16 wegen des rund 2,2 Millionen Euro teuren Ausbaus der Fahrbahn eine mehrwöchige Vollsperrung. Der Verkehr fließt in dieser Zeit durch den Ort und durch Lichtenau. Besonders hart trifft es indes die Anwohner in Karlshuld, wo dann gleich zwei Umleitungen verlaufen.

Ideal ist die Situation allerdings auch in Weichering nicht, wie Bürgermeister Thomas Mack gegenüber unserer Zeitung erklärt. Vor allem für den Bereich der Grundschule habe die Gemeinde seit Bekanntwerden der Umleitungsstrecke händeringend Schulweghelfer gesucht. "Wir sind auch fündig geworden, für innerorts brauchen wir aber noch Freiwillige", erklärt der CSU-Politiker, der sich ebenso wie seine Gemeinderäte Sorgen um die Sicherheit der Bürger macht. Denn mit Ausnahme der Ampel bei der Schule gibt es in der Ingolstädter und der Neuburger Straße, wie die Ortsdurchfahrt in Weichering heißt, keinerlei Querungshilfe. Gleiches gilt in Lichtenau, wo beim Kindergarten eine Ampel steht. Allerdings ist die Straße dort sehr viel übersichtlicher als im Kernort, weshalb das Landratsamt für die Zeit der Umleitung für Weichering ein Tempolimit von 30 Kilometer pro Stunde erlassen hat. Mehr sei nicht erreichbar gewesen, berichtet Rathauschef Mack aus einer Verkehrsbesprechung, an der neben den Behörden auch die Polizei beteiligt war.

"Die Überschneidung der Baumaßnahmen war so nicht geplant."

Arne Schönbrodt vom staatlichen Bauamt

 

Dass sich diese Temporeduzierung auf Weichering beschränkt, liegt an der sensiblen Verkehrssituation dort, wie Katharina Huber als Pressesprecherin des Landratsamts in Neuburg erklärt. "In Lichtenau und in Karlshuld sind die Straßen deutlich breiter und übersichtlicher." Daher gilt dort während der Bauzeit auf der B 16 weiterhin Tempo 50.

Rund fünf Wochen soll die Vollsperrung der Bundesstraße dauern - etwas länger als zunächst geplant. Der Grund ist laut Arne Schönbrodt vom staatlichen Bauamt Ingolstadt der schlechte Zustand der Fahrbahn in Richtung Neuburg. "Zwischen Weichering und der Zeller Kreuzung wäre in einigen Jahren ohnehin eine Fahrbahnerneuerung nötig", erklärt der für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zuständige Abteilungsleiter. Um dann eine erneute Umleitung durch Weichering zu vermeiden, ziehen die Bauarbeiter gleich bis zur Zufahrt zum FBG-Tanklager einen neuen Asphaltbelag auf.

Für die Bürger in Karlshuld, Neuschwetzingen und Lichtenheim bedeutet die fünfwöchige Sperrung der B 16 sogar die zweite Umleitung, die an ihren Häusern vorbeiführt. Wegen der Sanierung der Staatsstraße 2044 beim Karlskroner Ortsteil Pobenhausen verläuft dort seit Ende September auch die Verbindung zwischen Ingolstadt und Schrobenhausen. Eine etwas unglückliche Konstellation, wie Schönbrodt einräumt. "Die Überschneidung der Baumaßnahmen war so nicht geplant." Als Grund nennt er die archäologischen Untersuchungen auf der B 16-Trasse bei Weichering, die viel länger gedauert hatten, als eigentlich geplant. Letztlich hatten die Grabungen rund ein Jahr in Anspruch genommen, weshalb auch der eigentliche Ausbau der Bundesstraße gefährlich nah an die Wintermonate herangerückt ist.

Dass die Menschen in den betroffenen Orten nun mit zwei Umleitungen vor ihren Haustüren leben müssen, hält auch der Fachmann nicht für ideal. "Wir wissen, dass das eine schwierige Zeit werden kann", erklärt Schönbrodt angesichts der mehreren Tausend Fahrzeuge, die täglich durch die betroffenen Dörfer rollen dürften. Ohne eine Vollsperrung der B 16 wäre eine durchgängige Fahrbahnbeschichtung jedoch nicht möglich. Die Alternative wären zwei Abschnitte samt Verbindungsstelle in der Straßenmitte - und die wäre natürlich anfällig für Schäden.

Dass sich die Umleitungsrouten nun zu Raserstrecken entwickeln, ist übrigens nicht zu befürchten. Die Neuburger Polizei hat für die Länge der Vollsperrung bei Weichering bereits verstärkte Kontrollen angekündigt.