Ingolstadt
Vogelschützer fordern Stopp der Asphaltierung am Donaudamm

11.11.2020 | Stand 02.12.2020, 10:10 Uhr
Protestplakate gegen die Asphaltierung des Radweges am Donaudamm. Auch der LBV hat sich jetzt für einen sofortigen Baustopp ausgesprochen. −Foto: Hammer

Ingolstadt - Einen sofortigen Stopp der Bauarbeiten am Radweg im Südwesten fordert die Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz (LBV).

In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) und Bürgermeisterin Petra Kleine (Grüne) heißt es, die Asphaltierung der Dammkrone habe mehr Nachteile als Vorteile - daher sei ein Abwägungsprozess nachzuholen.

Insbesondere fürchtet die örtliche LBV-Spitze, dass sich das Mikroklima und die Vegetation verändern könnten, die sich in den vergangenen Jahren durch umsichtiges Mähen an diesem Magerstandort entwickelt habe. Auch sei mit erheblichen Folgekosten durch den Winterdienst zu rechnen, da eine asphaltierte Fläche anders als der griffige Mineralschotterweg öfter schnee- und eisfrei gehalten werde müsse. In letzter Konsequenz müssten die Kommunalbetriebe Streusalz ausbringen, der die Vegetationsstruktur zerstöre.

Der bestehende Mineralschotterweg sei in einem hervorragenden Zustand - auch für Radler, heißt es in dem Schreiben weiter. Dort bewegten sich Spaziergänger, Jogger, Nordicwalker, Eltern mit Kinderwagen Hundebesitzer und Radfahrer "in einer umsichtigen Gemeinschaft". Freizeitsportler würden das "schwarze Asphaltband" künftig meiden, da der neue Untergrund nicht gerade gesund für Gelenke sein dürfte. Durch das Aufheizen des Asphalts im Sommer würden sich auch Eltern mit Kinderwagen und Hundebesitzer andere Strecken suchen. Dagegen würden Eidechsen, die die Fläche zum Aufwärmen aufsuchten, zu Verkehrsopfern, wenn ihnen E-Biker nicht ausweichen könnten. "Grundsätzlich befürworten wir die Schaffung von Radwegen" schreiben LBV-Kreisvorsitzender Rudolf Wittmann und sein Vize Peter Krause, "allerdings nur dort, wo es für die Bürgerschaft Sinn macht. "

smr