Verzweifeltes Anrennen kommt zu spät

25.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:33 Uhr

Vorbei am Schlussmann, vorbei am Tor: Jetzendorfs Stürmer Thomas Edelmann blieb gegen den Türk SV Ingolstadt trotz guter Möglichkeiten ohne Tor. - Foto: Ph. Schmatloch

Jetzendorf (PK) Auch der Schlussspurt samt einem Pfosten- und einem Lattentreffer konnte nicht darüber hinweg täuschen: Die 0:2 (0:0)-Niederlage des TSV Jetzendorf gegen den Türk SV Ingolstadt am 14. Spieltag der Bezirksliga Nord ging völlig in Ordnung.

Schließlich hatten die Hausherren den Gästen aus Ingolstadt über weite Strecken der Begegnung bereitwillig den Spielaufbau überlassen und sich erst aufgebäumt, als eigentlich bereits alles gelaufen war. "Wir haben alles vermissen lassen, was wir uns im Training vorgenommen haben", ärgerte sich Jetzendorfs Trainer Frank Peuker nach dem Schlusspfiff. "Wir wollten während der kompletten 90 Minuten das Mittelfeld kontrollieren – aber das ist uns höchstens in den letzten fünfzehn Minuten der Partie gelungen. Und das ist letztlich einfach zu wenig."

Viel zu tief stand die Peuker-Elf vor allem im ersten Spielabschnitt in der eigenen Hälfte und kam folgerichtig nur zu einer einzigen Möglichkeit vor der Pause: Nach einem schnellen Angriff über die linke Seite legte Thomas Edelmann uneigennützig zurück auf den an der Strafraumgrenze lauernden Johannes Haas. Und hätte sich Onur Keskin nicht auf der Linie ohne Rücksicht auf Verluste in den hart getretenen Ball geworfen – die Partie hätte wohl einen anderen Ausgang genommen (40. Minute). Denn der Schlussmann Yasin Sinoglu war bereits geschlagen und konnte dem Ball nur noch hinterher sehen.

Auch wenn der Türk SV in Halbzeit eins den Ball gut laufen ließ und sich ein optisches Übergewicht erspielen konnte – Chancen konnte auch die Elf von Spielertrainer Andras Tölcseres kaum kreieren. Wirklich Gefahr ging nur von einem platziert getretenen Freistoß von Tölcseres aus, den Jetzendorfs Schlussmann Benedikt Hinner mit Mühe über die Latte lenkte (15.).

Zwei gute Möglichkeiten nach Wiederanpfiff versprachen zunächst einen beherzteren Auftritt der Peuker-Elf: Innerhalb weniger Minuten scheiterten Thomas Edelmann per Lupfer (52.) und Spielführer Dominik Wagner mit einem Kopfball-Aufsetzer (55.) am sicheren Schlussmann Yasin Sinoglu. Und der fahrlässige Umgang mit diesen guten Möglichkeiten sollte sich bitter rächen: Denn im Grunde genommen aus dem Nichts erzielte Onur Keskin in der 58. Minute durchaus sehenswert die Führung für die Gäste. Sein Schuss aus gut 25 Metern Entfernung schlug unhaltbar im Kasten des verdutzt dreinblickenden Jetzendorfer Keepers Hinner ein.

Nur langsam erholten sich die Jetzendorfer von diesem Schock und versuchten in den letzten fünfzehn Minuten verzweifelt, zumindest noch einen Punkt zu retten. Trotz guter Möglichkeiten blieb das Anrennen letztlich vergebens. In der 80. Minute scheiterte Thomas Edelmann am Pfosten, während Alexander Pöckl in der 88. Minute nur die Latte traf. Der Türk SV Ingolstadt verpasste es in dieser Phase gleich mehrmals, das Spiel endgültig zu entscheiden. David Ibrahimovic und der eingewechselte Tamas Szabo vergaben drei aussichtsreiche Möglichkeiten, ehe Szabo in der Nachspielzeit im dritten Anlauf doch noch zum 2:0 für die Gäste traf (90+2).