Riedenburg
Vandalen wüten an der Uferpromenade

11.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:25 Uhr

Jetzt leuchten sie wieder: Die Lampen an der Riedenburger Uferpromenade sind vor einigen Tagen Vandalen zum Opfer gefallen. Inzwischen hat sie die Stadt für mehr als 3000 Euro wieder instand gesetzt. - Foto: Janda

Riedenburg (DK) Vandalismus in Riedenburg: Die Beleuchtung an der Uferpromenade ist erneut kriminellen Zeitgenossen zum Opfer gefallen. Vor einigen Tagen haben die bislang unbekannten Täter mehrere Lampen aus ihren Verankerungen gerissen und in den Kanal geworfen. Jetzt ermittelt die Polizei.

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, sind die Lampen bereits kurz nach dem Riedenburger Christkindlmarkt am vergangenen Wochenende von Vandalen zerstört worden. Insgesamt 15 Leuchten haben die Täter nachts abgerissen oder abgeschlagen und anschließend in den Main-Donau-Kanal geschmissen. Besonders gefährlich: Bei der Tat seien stromführende Drähte freigelegt worden, heißt es. Von den Gesetzesbrechern fehlt bislang jede Spur; sie sind im Schutz der Dunkelheit entkommen. Inzwischen liegt der Fall auf den Schreibtischen der Polizeiinspektion Kelheim, die die Ermittlungen aufgenommen hat – übrigens nicht zum ersten Mal.

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Denn die silberfarbenen Leuchten am Kanal üben auf Kriminelle offenbar einen ganz besonderen Reiz aus: Vor nicht ganz zwei Jahren, in der Silvesternacht 2007/2008, hat es zuletzt einen vergleichbaren Fall gegeben. Damals sind rund 30 Lampen abgeschlagen worden. Und im Sommer 1998 waren es immerhin 16 Stück. Schon damals waren jeweils mehrere Tausend Euro Schaden entstanden, diesmal sind es 3000.

Warum die Leuchtkörper, übrigens Spezialanfertigungen für die Dreiburgenstadt, gewalttätige Zeitgenossen derart anziehen, kann man sich in der Riedenburger Stadtverwaltung nicht erklären. Genauso wenig, wie eine Lösung für das Problem in Sicht ist.

"Wir sind ständig am Überlegen", sagt Günther Wagner, der Geschäftsführende Beamte der Stadt. Da es jetzt seit Längerem mit den Lampen keinen Ärger mehr gab, "haben wir gemeint, das Thema wär’ erledigt", so Wagner. Der neuerliche Zwischenfall dürfte die städtische Verwaltung eines Besseren belehrt haben.

Immer wahrscheinlicher scheint jedoch, dass es für die Krux mit den Lampen schlichtweg kein Patentrezept gibt. Mehr Polizeipräsenz könne jedenfalls nicht die Lösung sein, meint Wagner. Zum einen gebe es dafür bei der Kelheimer Inspektion gar nicht genug Personal. Und zum anderen "haben wir solche Vorkommnisse höchstens ein bis zwei Mal pro Jahr".

Die Täter mithilfe einer Kameraüberwachung abzuschrecken, steht derzeit ebenfalls kaum zur Debatte. Über diese Möglichkeit werde zwar immer wieder mal gesprochen, so Wagner. Eine wirkliche Option sei sie aber schon aus rein rechtlichen Gründen nicht. "Wir haben uns beim Landratsamt nach den Bedingungen für eine Überwachung erkundigt", erklärt Wagner. Demnach dürfe die Stadt lediglich öffentliche Einrichtungen per Kamera überwachen. Nicht aber einen normalen Gehweg wie die Uferpromenade. "Da könnten wir Schwierigkeiten bekommen." Außerdem sei längst nicht gesagt, dass in der Dunkelheit auch die Gesichter der Täter erkennbar wären.

Zeugen gesucht

Gegen solche Straftaten ganz simpel mit mehr Licht vorzugehen – so wie es viele andere Städte bei vergleichbaren Fällen tun –, wäre laut Wagner in Riedenburg ebenfalls nicht machbar. "Es gibt derzeit ein Konzept, um Energie zu sparen", erklärt der Geschäftsführende Beamte. Mehr Beleuchtung, um damit Vandalen abzuschrecken, wäre also nicht nur teuer, sondern zudem auch "nicht logisch."

Der Täter der Silvesternacht 2008/2009 ist damals übrigens dank einer groß angelegten Ermittlung innerhalb kurzer Zeit gefasst worden. Um auch den jetzigen Fall möglichst bald aufzuklären, bittet die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer etwas von der Tat an der Uferpromenade mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Kelheimer Inspektion unter Telefon (0 94 41) 5 04 20 zu melden.