Neustadt
Ursprünglichen Charakter bewahren

Neustadt soll voraussichtlich mit 480000 Euro aus der Städtebauförderung hübscher werden

20.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:16 Uhr
Grüne Inseln und Bäume sollen die recht trist und traurig wirkende Bahnhofstraße in Neustadt attraktiver machen. −Foto: Scholtz

Neustadt (PK) Satte 480 000 Euro fließen im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms in die Neugestaltung des Neustädter Ortskerns.

Der Betrag ist speziell für die Bahnhofstraße vorgesehen. Während der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Oßner ganz fest mit dieser ersten Rate im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms rechnet, wartet Bürgermeister Thomas Reimer noch ab: "Es existiert lediglich eine Zusage für diesen Förderbetrag. " Oßner dagegen ist überzeugt: "Bund und der Freistaat stehen zu ihrer Verantwortung, die Kommunen beim Erhalt historischer Bausubstanz zu unterstützen". Schließlich sei städtebaulicher Denkmalschutz "der optimale Weg, Neues zu gestalten und gleichzeitig die Identität des Ortes zu bewahren. "

In der Bahnhofstraße ist ein neuer Belag vorgesehen, außerdem mehr Bäume und Grünbereichen. Sie bilden künftig optisch die Fortsetzung der bereits sanierten Herzog-Ludwig-Straße. Die Maßnahme ist eine von fünf Vorhaben in Niederbayern, die heuer mit insgesamt rund 3,5 Millionen Euro gefördert werden. Im gesamten Freistaat stehen in diesem Jahr rund 24 Millionen Euro für 69 Städte und Gemeinden zur Verfügung, um deren historische Ortszentren zu stärken.

Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen in Neustadt wurden bereits Stadt- und Kirchplatz, Regensburger, und Herzog-Ludwig-Straße sowie und Teile des Stadtwalls neu gestaltet. Gute zehn Millionen Euro soll die gesamte Erneuerung des historischen Zentrums kosten, die in mehreren Bauabschnitten erfolgt.

Beim Fassadenförderprogramm, haben die Privatleute von Anfang an gut mitgezogen. Vor allem aber nachdem die Stadt mit dem "Blauen Haus", dem Sitz der Volkshochschule und Tourist-Info mit gutem Beispiel voran gegangen ist. Abgeschlossen ist auch die Fortsetzung der Beleuchtung auf dem Stadtwall im Bereich der neuen Stadtmauer bis zur Bahnhofstraße, sowie der Wiederaufbau des Walls an der Herrenstraße mit 40 neuen Parkplätzen.

An der Regensburger Straße wurde der Geh- und Radweg Richtung Heiligenstadt fortgesetzt und auf dem Grünstreifen Bäume gepflanzt. Damit die Stadt nicht nur ihren ursprünglichen Charakter wieder erhält, sondern auch lebendig bleibt, versucht man die Laden-Leerstände in einzelnen Häusern zu reduzieren. "Das ist ein sehr schwieriges Unterfangen", weiß Reimer, schließlich leide nicht nur in Neustadt der Einzelhandel unter Kundenschwund. Supermärkte auf der grünen Wiese und das Internet haben vielen Einzelhändlern den Garaus gemacht. Der Hauptgrund weswegen sich nur schwer Leute finden, "die den Sprung in ein neues Geschäft wagen". Zudem lassen viele Hausbesitzer ihre Immobilie im Ladenbereich leer stehen, statt sie günstiger zu vermieten.

Bereits 2002 wurde die Sanierung von Neustadts Innenstadt in Angriff genommen. Als erstes war der Krebsturm, an der Reihe, einer der drei noch erhaltenen Stadttürme, es folgte der Abriss der Hopfenhalle am Stadtplatz. Für die Lücke, die das Gebäude hinterlassen hat, wird derzeit ein Konzept erarbeitet. Renoviert sind längst auch St. Anna-Kapelle, St. Laurentius Kirche, Pfarrhof und Rentamt. Das von privater Seite saniert wurde. Außerdem ist auch das Beleuchtungskonzepts auf dem Stadtwall im Bereich Volksfestplatz und alte Stadtmauer umgesetzt worden.

Der städtebauliche Denkmalschutz im Neustädter Stadtkern wird in diesem Jahr mit 480000 Euro im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramms gefördert.

Gabriele Scholtz