Kipfenberg
Unverzichtbarer Helfer auf vier Pfoten

ASB-Rettungshundestaffel trainiert für den Ernstfall auf Abrissgelände der Klinik Kipfenberg

14.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:47 Uhr

Jagdhundmischling Mike ist fündig geworden. Jetzt wartet er auf die Belohnung: seinen heiß geliebten Quark. Die Staffel trainiert alle zwei Wochen in unterschiedlichem Gelände. - Foto: oh

Kipfenberg (EK) Mike ist aufgeregt. Der kräftige Jagdhundmix wartet gespannt auf das Zeichen. Dann schießt er los, springt in großen Sätzen über die Trümmer.

Seine Hundeführerin Katja Piehler beobachtet jeden Schritt.

Die Rettungshundestaffel Ingolstadt des Arbeiter-Samariter-Bundes trainierte auf dem Abrissgelände der Klinik Kipfenberg. „Die vielen Schuttberge und die zum Teil abgerissenen Gebäude der ehemaligen Altmühltalklinik bieten ein interessantes Gelände für unsere sechs Hunde und die Rettungshundeführer“, erklärt Elke Hofmann, die Staffelleiterin. Der Tipp kam von Matthias Lehmann, der als Krankenpfleger in der Klinik arbeitet. Er war selbst viele Jahre bei der Rettungshundestaffel.

Inzwischen arbeitet sich Mike voran. Unvorsichtig ist das Tier nicht, es hat gelernt, dass der Schutt jederzeit unter ihm wegrutschen kann. „Deshalb müssen die Hunde und wir solche Situationen immer wieder trainieren“, erklärt Hofmann. Große Objekte, wie an der Klinik Kipfenberg, seien ideal dafür. Die Hunde müssten mit der Nase und nicht nur mit den Augen nach den Vermissten suchen. Die Menschen schlüpfen bei einer solchen Übung in die Rolle der Verschütteten und verstecken sich in den Trümmern auf dem unwegsamen Gelände.

In der Rettungshundestaffel Ingolstadt, die auch in Eichstätt, Pfaffenhofen und der Umgebung eingesetzt wird, sind 23 Hunde und 19 ehrenamtliche Rettungshundeführer tätig. Die Ausbildung der Hunde ist zeitaufwendig. In zwei bis drei Jahren lernen die Hunde nach vermissten Personen zu suchen, entweder im Gelände oder in den Trümmern nach Explosionen, Gebäudeeinstürzen oder Erdbeben. „Die Herausforderung dabei ist, den Hunden beizubringen, dass es sich lohnt, nach Menschen zu suchen“, weiß Hofmann: „Wir motivieren die Hunde vor allem mit Leckerli oder Spielzeug, für sie ist die Übung eigentlich ein Riesenspaß.“