Buchenhüll
Unspektakulärer Besuch

18.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:24 Uhr

 

Buchenhüll (smo) Es war Walter Mixas erster öffentlicher Auftritt in seiner früheren Bischofsstadt nach dem Aufsehen erregenden Rücktritt im vergangenen Jahr.

Dennoch blieben Besuch und Predigt unspektakulär. Im beschaulichen Wallfahrtsort Buchenhüll hielt der frühere Augsburger Bischof gestern Nachmittag zum Ende des traditionellen Frauendreißigers die Ansprache. Anhaltender Regen zwang die Verantwortlichen zur Abhaltung in der kleinen Kirche. Wohl auch deswegen waren weit weniger Pilger als üblich gekommen. Vor der Andacht hatte Ortssprecher Christian Alberter Bischof Walter Mixa vor der Kirche begrüßt und ihm die Grüße von Oberbürgermeister und Stadtrat übermittelt. Auch Kirchenpfleger Hans Wenzl und Kirchenrektor Alexander Pytlik hießen Mixa „in seiner früheren Bischofsstadt“ willkommen.

Sitzplätze gab es keine mehr in dem kleinen Gotteshaus, als Mixa, der zuletzt vor sieben Jahren – damals noch als Eichstätter Bischof – beim Frauendreißiger in Buchenhüll zu Gast war, einzog. Aber kaum mehr als 150 Gläubige hatten sich eingefunden. Auch vor der Kirche, wo man eigens eine Lautsprecheranlage aufgestellt hatte, stand nur eine Handvoll Menschen. Ausgewiesene Mixa-Anhänger, die eigens des Bischofs wegen nach Buchenhüll gekommen waren, suchte man vergebens – oder zumindest wollte es keiner zugeben: Man habe sowieso vorgehabt, zur Frauendreißigerschlussandacht zu kommen, egal wer zur Festpredigt eingeladen sei, war die Antwort auf entsprechende Fragen.

In der Predigt brach der Augsburger Altbischof eine Lanze für die Marienverehrung in der katholischen Kirche und erteilte gleichzeitig gezielten Bewegungen, die den Feminismus in der Kirche voranbringen wollen, eine Absage: „Wir haben so etwas nicht notwendig, weil wir durch Maria die Frau als solche achten, die einen Neuanfang in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen gebracht hat.“ Maria als Mutter Jesu werde als Mutter aller Glaubenden verehrt. Ihre Art müsse man sich als Christ zum Vorbild nehmen: „Maria hat ,Ja’ gesagt, bis unters Kreuz.“ Maria sei deswegen „wahrhaftiges Beispiel gläubigen Vertrauens und hingebungsvoller Liebe“. Im Blick auf den Apostel Johannes, der als letzter unter dem Kreuz Jesu stand, gehöre es zum Christsein, „seine Mutter als unsere Mutter anzusehen und anzurufen“.