Ingolstadt
Unberechenbare Schanzer

Vor Duell gegen Zwickau: Bereits zehn Spieler trafen in dieser Saison für den FCI

07.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:21 Uhr
Ein Sonderlob vom Trainer erhielt Ingolstadts Maximilian Thalhammer (rechts). "Er setzt extrem gut um, was ich ihm vorgebe, dass er immer wieder in die Box muss", sagt Jeff Saibene über den Mittelfeldspieler, der in Braunschweig sein zweites Saisontor erzielte. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Mit dem dritten Sieg in Folge will sich der FC Ingolstadt morgen Nachmittag in die letzte Länderspielpause des Jahres verabschieden.

Gegen den FSV Zwickau (14 Uhr, Audi-Sportpark) setzt Trainer Jeff Saibene auf die Unberechenbarkeit seiner Mannschaft - und beherzigt eine Prämisse von Tennisstar Roger Federer.

Seit fünf Partien ungeschlagen, in der Formtabelle nur einen Punkt hinter Spitzenreiter MSV Duisburg und am vergangenen Spieltag der überzeugende Auswärtserfolg bei Mitkonkurrent Eintracht Braunschweig: Die Schanzer strotzen dieser Tage nur so voll Selbstvertrauen, der Glaube an den direkten Wiederaufstieg ist rund um den Audi-Sportpark zurück.

"Die Jungs haben sich das verdient. Wenn man gewinnt, hat man mehr Spaß, das muss man auch so sein lassen", sagt Saibene über die Euphorie im Verein. Vor dem Heimspiel gegen Zwickau hebt der Ingolstädter Trainer aber auch den Zeigefinger und zitiert einen der größten Sportler der Geschichte. "Das einzige, was man aus Siegen mitnehmen kann, ist das Selbstvertrauen. Das ist so ein typischer Roger-Federer-Satz", erzählt der Tennisfan und ergänzt: "Es ist gut zu wissen, dass wir schwer zu schlagen sind, wenn wir am Limit spielen. Alles andere fängt aber wieder bei Null an. "

Um gegen Zwickau den dritten Sieg in Serie - das gelang dem FCI in dieser Saison noch nicht - folgen zu lassen, fordert Saibene dehalb: "Jeder Spieler hat seine drei, vier Prinzipien, die er erfüllen muss. Wenn diese jeder erfüllt, sind die Chancen groß, dass wir die Spiele gewinnen. In Braunschweig war das sehr, sehr gut. "

Was den Luxemburger zudem positiv stimmt, ist der Blick auf die Torschützenliste. Gleich zehn unterschiedliche Profis trugen sich in dieser bereits ein. Ligaweit ist das zwar kein Bestwert, vier Klubs waren bislang noch schwerer ausrechenbar. Doch allein bei den jüngsten Erfolgen gegen Preußen Münster (3:2) und Eintracht Braunschweig (3:0) gesellten sich mit Marcel Gaus, Tobias Schröck und Nico Antonitsch drei weitere Ingolstädter zu dem Kreis. "Wir haben viele unterschiedliche Torschützen. Das ist gut für uns - und für den Gegner schwer auszurechnen", stellt Saibene fest.

Verzichten müssen die Schanzer wohl doch auf Linksverteidiger Peter Kurzweg. Der 25-Jährige laboriert nach wie vor an seiner schweren Oberschenkelprellung. "Es ist noch eine kleine Hoffnung da, aber ich gehe nicht davon aus, dass er spielen kann", sagt Saibene. Zudem stehen der angeschlagene Jonatan Kotzke sowie die Langzeitverletzten Gordon Büch, Agyemang Diawusie und Patrick Sussek nicht zur Verfügung.

Für Kurzweg rückt Gaus wieder eine Position nach hinten. "Es sieht so aus. Oder wir zaubern wieder einen aus dem Hut", scherzt Saibene, nachdem er in dieser Saison schon Büch zu seinem überraschenden Profidebüt verholfen hatte. Um den vakanten Platz im linken Mittelfeld streiten sich Caniggia Elva, Maximilian Wolfram oder Fatih Kaya. Letztgenannter würde die Seite wechseln und damit den Weg freimachen für Maximilian Beister, der in den vergangenen fünf Partien kein einziges Mal in der Startelf gestanden war.

Von Unzufriedenheit sei beim Offensivspieler aber nichts zu spüren. "Wir haben eine sehr intakte Mannschaft mit vielen guten Charakteren. Das war ein ganz großer Punkt bei der Auswahl der Spieler. Das kommt uns jetzt zugute", versichert Saibene: "Ob das Björn Paulsen, Maximilian Beister oder wer auch immer ist: Die Jungs verhalten sich sehr korrekt und ich bin dankbar, dass wir solche Typen geholt haben. "
 

Julian Schultz