Ingolstadt
"Ude kann anpacken, Seehofer einpacken"

SPD-Landtagskandidat Werner drischt auf Stadtspitze und Koalitionen in Berlin und München ein

13.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:30 Uhr

Deutliche Kampfansage an die Unionsparteien und ihre Koalitionsmehrheiten in Stadt, Freistaat und Bund: SPD-Landtagsabgeordneter Achim Werner sieht Übernahmechancen auf allen politischen Ebenen – natürlich durchweg mit tragender Rolle der Genossen - Foto: Heimerl

Ingolstadt (DK) Beim erhofften Machtwechsel in Berlin, München und letztlich auch in Ingolstadt will die SPD ganz vorne mit dabei sein. Ihr erneuter örtlicher Landtagskandidat Achim Werner nimmt den Mund deshalb beim Aschermittwoch der Ingolstädter Genossen in Oberhaunstadt recht voll.

Eine geschlagene Stunde drischt der Landtagsabgeordnete aus Pettenhofen im Kastaniengarten zunächst auf die Stadtspitze um OB Alfred Lehmann, dann auf die Koalitionen in Berlin und München ein. Auf allen drei politischen Ebenen haben die Sozialdemokraten nach seinen Worten die besseren Konzepte, weil sie die Wünsche der Menschen angeblich klarer wahrnehmen – Wünsche nach mehr Bürgerbeteiligung in der Stadt, nach besseren Bildungschancen und solider Finanzpolitik im Land, nach Verteilungsgerechtigkeit, Mindestlöhnen und besseren sozialen Bedingungen im Bund.

Auf allen Ebenen sind für Werner die Frontlage und der Auftrag überdeutlich: Mehrheiten der Unionsparteien verhindern, bestehende Koalitionen aufbrechen, klare Alternativen bieten. Für Bayern sei damit klar: „Ude kann anpacken, Seehofer einpacken.“

Obwohl erst in gut einem Jahr akut, hat der SPD-Fraktionschef im Stadtrat den Blick auch bereits fest auf die Kommunalwahl gerichtet. Er will mit den Genossen (und mit Rückenwind durch die Mutbürger) das schaffen, was CSU und FW in Ingolstadt in seinen Augen nicht hinkriegen: „Die Herzen der Menschen erreichen.“ Werner: „Konzerndenken ist an der Spitze einer Stadt völlig fehl am Platze.“ Vielmehr müsse Ingolstadts Steuerkraft genutzt werden für eine „Politik, von der alle etwas haben“. Exemplarisch nennt der Oppositionssprecher den öffentlichen Nahverkehr, mit dessen Ausdünnung und Preisanhebungen zulasten von Sozialschwachen und Rentnern endlich Schluss sein müsse.

Umrahmt wird Werners Kampfansage mit Gstanzln der Hepberger Göltnschmierer. Das Quartett zeigt sich angeblich froh, „mal nicht fürs Publikum des Musikantenstadls“ spielen zu müssen, „sondern hier bei euch Jüngeren“. Schon eine Pointe, denn der Altersschnitt im Saal liegt eher bei 60 als bei 40.