1860 München
TSV 1860: Darf Mölders gegen Viktoria Berlin von Anfang an ran?

Löwen-Coach Michael Köllner "noch unentschlossen"

01.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:05 Uhr |
Beim 1:1 des TSV 1860 gegen Verl vor einer Woche durfte Kapitän Sascha Mölders nur in den letzten zwölf Minuten ran. − Foto: dpa

München - Auch wenn es beim TSV 1860 derzeit sportlich nicht wie gewünscht läuft, so gibt es doch immer noch genügend Gründe beim aktuellen Tabellen-13. der 3. Liga, um zu feiern, zu danken und zu gratulieren. Löwen-Legende Petar Radenkovic wurde am Freitag unrunde 87 Jahre alt, was ihn nicht nur deshalb in den Fokus der Verantwortlichen bei den Sechzigern rückte. Vor dem Heimspiel an diesem Samstag gegen Viktoria Berlin (14 Uhr, Magenta Sport und BR) schickten Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel und Trainer Michael Köllner zuerst schöne Grüße zu "Radi" nach Belgrad, dann sprach der Coach einigen im Löwenanhang aus der Seele.

Denn als Fan "will man seine Heros noch bis zum 80. Lebensjahr spielen sehen". Der Radenkovic "der müsste nochmal im Tor stehen, das wäre einer", fasste Köllner lachend ein paar Meinungen zusammen.

Die Diskussion übers Alter und Altern kam aus gutem Grund auf. Schließlich hatte der Fußballlehrer beim 1:1 gegen Verl selbst am Denkmal der nächsten Löwen-Ikone gerüttelt und den 36-jährigen Sascha Mölders zunächst auf die Bank beordert. Auch gegen Berlin - das war natürlich die erste Frage? "Es ist ja nicht so, dass wir würfeln...", entgegnete der Trainer und eröffnete, er sei tatsächlich "noch unentschlossen". Leistung und Erfolg, die beiden Kriterien zählten an diesem Samstag besonders für die Sechziger, die im ganzen September keinen Dreier fürs Drittliga-Punktekonto eingefahren haben und seit fünf Ligapartien auf einen Erfolg warten. Zwei Tore hat Mölders bisher beigesteuert, nach 22 in der Vorsaison. "Man muss schauen, was hilft er uns aktuell", sagte Köllner, der sich als "Gepeinigter" outete. Er müsse in dem Sport viele harte Entscheidungen treffen, die so mancher Fan mit dem Außenblick nicht verstehe.

Dann wäre da ja noch die aufgeregte "Plauzendiskussion" über Mölders Fitnesszustand, angestoßen von Ex-Löwe Olaf Bodden. "Das ist wohl ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen worden", glaubt Köllner. Der ehemalige 1860-Stürmer wollte sicherlich dem aktuellen 1860-Kapitän "keinen vor den Karren fahren oder ihm die Schienbeine brechen". Der angegriffene Mölders löste die Situation in seiner Reaktion auf Social Media wie so oft mit Humor - das kam beim Trainer gut an.

Ebenso die Rückendeckung, die Köllner selbst nach dem Wochenende erhielt - etwa von Präsident Robert Reisinger. "Das hat er mir auch persönlich gesagt." Köllner weiß natürlich, man habe selbst eine "große Erwartungshaltung geschürt und wir müssen der gerecht werden". Wenn er 38-mal verliere, werde freilich keiner mehr schreiben, "den finden wir super". Aber ein Dreier gegen den starken Aufsteiger Berlin ("der sicherlich überperformed hat"), dann wären es vier Punkte aus den letzten beiden Partien, "dann schaut es wieder ganz gut aus". Fünf Pünktchen sind es auch nur zur Zweitplatzierten Viktoria. Und falls doch Bedarf besteht - irgendwo wird "Radenkovics Nummer aufzutreiben sein.

DK

Christian Rehberger

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