Pfaffenhofen - Alfred Pfefferler zieht sich zum 1. Januar aus seinem traditionsreichen Bestattungsunternehmen in Pfaffenhofen zurück.
Der Betrieb läuft aber nahtlos weiter. Das Ingolstädter Bestattungsinstitut Wolfgang Männer übernimmt das Geschäft in der Ingolstädter Straße und führt es unter dem bekannten Namen weiter.
Auch die drei fest angestellten Mitarbeiter und die Aushilfen übernimmt Inhaber Michael Männer. "Unsere Gebiete grenzen direkt aneinander an", sagt Männer. Er hat bereits jetzt Filialen in Vohburg, Manching und Reichertshofen. "Ich bin stolz, dass Herr Pfefferler sich für mich entschieden hat. " Schon jetzt stehen er und seine Leute zur Unterstützung zur Verfügung.
Alfred Pfefferler fällt der Abschied nicht schwer, wie er sagt. "Ich habe genügend zu tun, ich schaue vorwärts. Ich werde langsam und überlegt die nächsten Schritte planen. " Jetzt freut er sich erst mal auf Zeit mit der Familie, Pfefferler ist vor Kurzem zum ersten Mal Opa geworden. Vor allem die ständige Erreichbarkeit als Bestatter wird er nicht vermissen. "Sie haben ständig die Tröte dabei - im Bett, beim Essen und unter der Dusche. "
Michael Männers Betrieb hat mittlerweile eine Größe erreicht, in der er solche Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen kann. "Man kann sich besser entlasten", sagt Männer. "Wir sind ein großer Bestatter, aber immer noch ein Familienbetrieb. " Allerdings werde es auch für ihn zunehmend schwierig, passende Leute zu finden.
Das Bestattungsunternehmen Pfefferler blickt auf eine mehr als 150-jährige Firmengeschichte zurück. Der königlich bayerische Wegmachermeister Martin Dichtl übersiedelte 1841 von Geisenfeld nach Pfaffenhofen. 1863 gründete Xaver Dichtl in seinem Haus an der Ingolstädter Straße eine Schreinerei, die auch Särge anfertigte und - natürlich noch in kleinerem Rahmen als heute - bereits Trauerhilfe leistete. Als der Firmengründer im Alter von nur 44 Jahren starb, führte seine Frau das Geschäft neun Jahre lang weiter, ehe sie es dem Sohn Xaver übergab. Nach dessen Tod betrieb die Witwe Kreszenz Dichtl die Schreinerei. Im Jahre 1947 übernahm dann Alfred Pfefferler den Besitz seiner Mutter und richtete 1952 zusammen mit seiner Frau Marianne ein Bestattungsinstitut mit allen Dienstleistungen ein. Die Schreinerei betrieb er bis Ende der 1960er Jahre.
Alfred Pfefferler - er starb 2007 im Alter von 82 Jahren - war ein engagierter Kommunalpolitiker, der 42 Jahre lang im Stadtrat saß. Als Vorsitzender leitete er die Geschicke des Bayerischen Bestatterverbands von 1968 bis 1990 und wurde als Bestattungsunternehmer von seiner Berufsorganisation mehrfach für seine Verdienste ausgezeichnet.
1995 übernahm sein Sohn Alfred das Unternehmen und führt es mit Ablegung der Meisterprüfung im Jahr 2002 als Bestattermeister. Jetzt ist Schluss: "Irgendwann muss man weiterdenken", sagt Pfefferler, der nächstes Jahr seinen 60. Geburtstag feiert. Seine eigenen Kinder haben andere Berufe gelernt und wollten das Geschäft nicht weiterführen. "Ich habe einen Nachfolger gesucht und gefunden, der das Familienunternehmen in meinem Sinne weiterführt", sagt er. "Ich möchte mich bei den Pfaffenhofenern für das jahrzehntelang entgegengebrachte Vertrauen bedanken. " Auch seinen aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern spricht der Bestattermeister seinen Dank aus. "Und allen anderen, die mit Beerdigungen zu tun haben - Mitarbeitern von Pfarrämtern, Friedhofsverwaltung, Gärtnern. " Jetzt übernimmt Michael Männer mit seinem Team: "Es ist eine große Ehre, ich werde alles geben. "
PK
Severin Straßer
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