Hilpoltstein
THW Hilpoltstein vor dem Umbruch

Werner Hentschel scheidet als Ortsbeauftragter aus - Alexander Regensburger wird sein Nachfolger

17.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr
Die geehrten THW-Mitglieder (ab 30 Jahre) zusammen mit den Ehrengästen. −Foto: Heubusch

Hilpoltstein (HK) "Auch wenn das THW vor 20 Jahren schon fast totgesagt wurde, ist es heute notwendiger als je zuvor", sagte Ortsbeauftragter Werner Hentschel bei der Weihnachtsfeier des Hilpoltsteiner Ortsverbandes. Die Gesellschaft sei auf eine zuverlässige und intakte Infrastruktur angewiesen.

Vor einem Umbruch stehe das Hilpoltsteiner THW, sagte Hentschel. Denn am 1. Januar werde Alexander Regensburger das Amt als Ortsbeauftragter übernehmen. 15 Jahre stand Hentschel an der Spitze des Ortsverbandes (OV).

Das THW habe seit seiner Gründung im Jahr 1950 noch nie zu einem Zivilschutzfall eingesetzt werden müssen, da in Kerneuropa glücklicherweise seit mehr als 60 Jahren Friede herrsche, so Hentschel. Dennoch habe das THW genug zu tun. Ausgelöst durch klimatische Veränderungen seien immer wieder Einsätze durch Sturmschäden, Hochwasser oder lokale Starkregen zu bewältigen. Außerdem hätten seit 2014 rund 16 000 Helfer in der Flüchtlingshilfe mitgeholfen. Auch der Hilpoltsteiner Ortsverband habe seinen Anteil geleistet.

Änderungen wird es in Hilpoltstein laut Hentschel weitere geben: Die zweite Bergungsgruppe werde wegfallen, hieraus entstehe eine Fachgruppe "Technische Logistik" (TL). Zudem solle die Elektroausstattung des OV um ein Notstromaggregat erweitert und die Fachgruppe "Führung und Kommunikation" erweitert werden. Diesem Satz fügte Hentschel hinzu: "Hoffentlich scheitern diese guten Ansätze nicht (wieder) am Geld."

Für den OV Hilpoltstein sei 2017 ein vergleichsweise ruhiges Jahr gewesen, obwohl dieser bereits am 2. Januar gegen 20:45 Uhr zum ersten Einsatz auf die BAB zur Unterstützung der Feuerwehr bei einem tödlichen Verkehrsunfall gerufen wurden. Insgesamt mussten 35 sonstige und 4 technische Hilfeleistungen mit 1280 Einsatzstunden bewältigt werden.

2017 habe man sich auch durch die BRK-Bereitschaft in Erster Hilfe mit Herz-Lungen-Wiederbelebung ausbilden lassen und die Polizei bei verschiedenen Aufgaben unterstützt. Weitere Höhepunkte seien die Teilnahme am Ferienprogramm der Stadt Hilpoltstein, die "historische Reise", das Burgfest mit dem Jubiläum "50 Jahre Landsknechte" und das Katastrophenturnier gewesen. Die rund 21 500 Stunden gliederten sich in 1066 Stunden für Einsätze, 215 Stunden für technische Hilfeleistungen, 3352 Stunden Jugendarbeit, 448 Lehrgangsstunden, sowie 16 420 Stunden für Ausbildung und allgemeinen Dienst.

Landrat Herbert Eckstein betonte, dass das THW sehr viel geleistet habe. Er freue sich, dass die Hilfsorganisationen in Hilpoltstein und dem Landkreis Roth so gut zusammenarbeiten würden, dass er sogar außerhalb des Landkreises darauf angesprochen werde.

Hilpoltsteins stellvertretende Bürgermeisterin Ulla Dietzel sagte, dass sich die Jugendarbeit beim THW für den Erhalt der Organisation auszahle. Auch freue sie sich, dass die Hilfsorganisationen in der Burgstadt so gut zusammenarbeiten würden. Sie wünsche allen für die Zukunft alles erdenklich Gute und hoffe, dass alle gesund von Einsätzen und Übungen zurückkämen.

Der Leiter der Hilpoltsteiner Polizeiinspektion, Siegfried Walbert betonte das freundschaftliche Verhältnis bei der Zusammenarbeit. Es sei nicht immer einfach, guten Nachwuchs zu finden - und diesen auch zu halten. Das Wichtigste sei aber die Pflege der Kameradschaft, mit der eine solche Organisation wie das THW stehe und falle. Hierfür müsse sehr viel Herzblut und auch Zeit investieren werden.

Er danke dem THW für die hervorragende Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und den weiteren Hilfsorganisationen im Landkreis, sagte Kreisbrandrat Werner Löchl. Auch er sei schon auf diese Tatsache angesprochen worden und hierüber stets sehr erfreut gewesen.
 

EHRUNGEN

Zahlreiche Mitglieder des Hilpoltsteiner THW sind am Samstagabend geehrt worden. Nahezu seit der Gründung des Ortsverbandes, nämlich seit 50 Jahren , sind Hans Gsänger und sein Bruder Walter aktive Mitglieder.

 

40 Jahre ist Horst Altmann, der kürzlich auch mit dem Staatlichen Ehrenzeichen ausgezeichnet wurde, dabei.

 

Bereits seit 30 Jahren sind Helmut Gerstner, Bernd Hartlöhner, Dieter Kobras, Stefan Lauber und Christian Schneck aktive Mitglieder im THW-Ortsverband.

 

Seit 20 Jahren halten Markus Breindl und Alexander Regensburger dem THW die Treue.

Für 10 Jahre wurden geehrt: Fabian Dotzer, Andreas Ehrenfried, Alexander Geiselbrecht, Raimund Hanisch, Lothar Kambach, Michaela Meinelt, Benjamin Pettz, Julian Pöllet, Michael Pöllet, Christian Simon, Werner Stadler und Lukas Warlich.

 

Für besondere Leistungen im THW-Ortsverband Hilpoltstein wurden Armin Farmazka, Michelle Gemeinhardt und Sebastian Luff mit dem THW-Helferzeichen in Gold ausgezeichnet. Außerdem erhielten der künftige Ortsbeauftragte Alexander Regensburger und Thomas Spitzbart das "THW-Helferzeichen in Gold mit Kranz" überreicht. | bus