Preith (eb) Auf der Preither Theaterbühne zeigt sich der Frühling von der heitersten Seite: Die Nachwuchs-Truppe der Theaterleit präsentierte ihr zweites Stück und sorgte vor vollem Haus für sorgenfreies Theatervergnügen.
Frisch, frech, fröhlich, frei - so spielten die jungen Mimen auf den Brettern im Margraf-Haus. Das begeisterte Publikum war hingerissen ob der gezeigten Spielfreude der acht Darstellerinnen und Darsteller. Und nicht nur die Zuschauer klatschten Beifall für die Schauspielkünste beim "Gschwendlhofbauer-Bazi" - auch Regisseur Manfred Bittl war sichtlich zufrieden mit der Leistung seiner Truppe.
Die jungen Laien verkörperten ihre zum Teil sehr aufwendigen und nicht nur lustig angelegten Rollen mit starker Präsenz und freudigem Eifer am Spiel. Im Mittelpunkt des Geschehens: der bettlägrige Opa Bartl, dem der jugendliche Spitzbub in jedem Moment aus den Augen leuchtet. Korbinian Bauch glänzt in seiner Hauptrolle in jeder Beziehung: kränkelnd, gebrechlich auf der einen Seite, hinterlistig, weitsichtig und lausbubenhaft aufgelegt gegenüber allen Akteuren, die ihm nicht in seine Familienpolitik passen. Der Opa möchte seinen Hof in zuverlässige Hände übergeben und kämpft so vom Sterbebett aus gegen alle Versuche sich einnistender Schlawiner. Treffsicher und hartnäckig führt er den guten Kampf und ist sich für atemlose Momente des Scheintods nicht zu schade - ein liebevoller Kauz mit allen Wassern gewaschen in einer wirklich großen Rolle.
Nicht weniger groß die Figur der etwas verbitterten Tochter Erna - und ob des Charakters der ledigen Hoferbin eine nicht hoch genug einzuschätzende Bühnenleistung von Sophia Bittl: in jedem Moment äußerst präsent, voller Kraft und Gefühl im Spiel, mit klarem Ausdruck in ihrer Sprache und entschieden in jeder Handbewegung.
Dem Publikum gefällt die Mischung im jungen Team ganz besonders: Neben den beiden Hauptakteuren fühlen sich die anderen Protagonisten ebenfalls sehr wohl in ihren Rollen. Katharina Bauch als liebevolle Enkelin Gerdi weiß ganz genau, wie sie ihren liederlichen Ehemann Sigi (Niklas Wutzer) am Ende wieder los wird und ihn in die Fänge seiner dominanten Frau Mama (Luisa Nerb) zurückführt. Sigis Freund Joschi, der rockig-rasante Ganoven-Komplize (David Zangerle), hat bei dieser Damen-Power ebenso wenig Chancen.
Weil schließlich auch Hochwürden Pfarrer Andreas das Beichtgeheimnis wahrt und dem listigen Bazi-Opa die Absolution erteilt, kann sich der Gschwendlhof auf bessere Zeiten freuen. Daniel Hirschbeck hat großen Spaß an seiner geistlichen Rolle und lässt dies auch seine Mitspielern spüren. Und die Freude ist umso größer, als auch Erna endlich guten gemeinsamen Zeiten mit dem hilfsbereiten Nachbarn Martin (Hannes Bauch) entgegensieht.
Das Stück wird am Wochenende (Freitag und Samstag jeweils 19 Uhr) noch zweimal gespielt. Restplätze können unter Telefon (08421) 5657 reserviert werden.
