Tausende bei Lohrer Karfreitagsprozession - Gedenken an Leiden Jesu

25.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

Lohr am Main (dpa) Trotz kühlen und regnerischen Wetters haben am Freitag mehrere tausend Menschen die Straßen der unterfränkischen Ortschaft Lohr am Main anlässlich der traditionellen Karfreitagsprozession gesäumt.

Rund 600 schwarz gekleidete Männer und Frauen trugen dabei abwechselnd dreizehn lebensgroße schwere Figuren durch die Altstadt. Der Zug endete an der Stadtkirche.

Die zum Teil Jahrhunderte alten, überlebensgroßen Figuren zeigen den Leidensweg Jesu Christi vom Abendmahl bis zur Kreuzigung. Sie werden von Angehörigen verschiedener Handwerkerberufe sowie von Vereinen und Verbänden durch den Ort getragen. Seit einigen Jahren dürfen sich daran auch Frauen beteiligen.

In den etwa eineinhalb Stunden verzichteten die Lohrer auf Gebete und Gesänge - nur rhythmische Paukenschläge und Trauerchoräle der Musikkapellen waren während der Prozession zu hören. Erst am Ende des Schweigemarschs wurde auf dem Kirchplatz gebetet und gesungen.

Erstmals wurde die Prozession 1658 urkundlich erwähnt. Seit etwa einem halben Jahrhundert gilt während des Zuges das Schweige-Gebot.