Aresing
Streit um Treibjagd in Aresing

30.12.2015 | Stand 02.12.2020, 21:49 Uhr

Aresing (mpy) Es ist eine seit Jahrzehnten gepflegte Tradition, dass sich in Aresing am Silvestertag gut ein Dutzend Jäger zu einer kleinen Treibjagd treffen. Heuer fällt diese Treibjagd aus.

Wie Jagdpächter Günther Josch auf Anfrage erklärte, hat er die Runde abgesagt, nachdem Oliver Kraes vom Aresinger Huskyhof am Montag via Internet zu einer „Jägervertreibung“ aufgerufen hatte.

Kraes bestätigt das. Er hält Jagd in der heutigen Form nicht mehr für zeitgemäß; mit einem gemeinsamen Spaziergang zusammen mit etlichen Hundefreunden habe er ein Zeichen setzen wollen. Mit Jagdpächter Günther Josch persönlich habe er aber überhaupt kein Problem, wie er betont.

Günther Josch will seinerseits nicht, dass die Jäger in ein schlechtes Licht gerückt werden. Deshalb hat er am Dienstag alle Jäger, die ihr Kommen angekündigt hatten, wieder ausgeladen. In der Regel, sagt er, würden bei dieser Jagd acht bis zehn Hasen geschossen, im Wäldchen in der Nähe des Huskyhofs wären die Jäger kaum länger als eine halbe Stunde unterwegs gewesen.

Übrigens: Acht Hasen, das war in etwa die Menge, die Josch heuer im ganzen Jahr in seinem 1212 Hektar großen Gebiet geschossen habe, wie er selbst sagt; für ihn stehe die Hege im Mittelpunkt seiner Tätigkeit, die er seit Jahren mit Leidenschaft ausübt. Deshalb finde er es auch überaus schade, dass jetzt per Internet zu dieser Form des Protests aufgerufen worden sei. Dass dort das Wort „Jägervertreibung“ gefallen sei, halte er für unangemessen. Jetzt aber sei ihm nur wichtig, dass die Jägerschaft nicht in Verruf gerate; deshalb habe er Tatsachen geschaffen. Die Jagd fällt also aus.