Straßenbauer durchpflügen den Ingolstädter Norden

29.02.2008 | Stand 03.12.2020, 6:06 Uhr

Große Pläne im Straßenbau: Nicht nur nördlich von Gaimersheim und südlich von Kösching sollen in den nächsten Jahren neue Umgehungsstraßen entstehen. Auch stark belastete Kreuzungen bei Hepberg (gelbe Kreise auf der Karte) werden voraussichtlich entschärft.? Grafik: Google Earth/DK

Ingolstadt (DK) Die neue Verkehrstrasse von ICE und Ettinger Umgehung hat die Landschaft im Norden Ingolstadts gewaltig verändert. Dieser Schneise in Nord-Süd-Richtung werden zwischen Gaimersheim und Kösching in den kommenden Jahren einige weitere Straßen in Ost-West-Richtung folgen.

"Wir wandeln zum Teil auf historischen Spuren", erinnert Robert Schenk, Chef des Staatlichen Bauamts, an die ehemalige Kriegsstraße, die im 19. Jahrhundert als Verbindung der Außenforts rings um Ingolstadt entstand. In einigen Abschnitten besteht dieser militärische Verkehrsweg noch als Staatsstraße 2335 weiter.

Großen Handlungsbedarf sieht der Behördenleiter, was eine Ost-West-Straße angeht, deren Trasse die Ortskerne von Gaimersheim, Etting, Wettstetten, Hepberg, Lenting und Kösching schont. Bislang gibt es nur ein kurzes Stück zwischen Autobahnanschlussstelle Lenting und Wettstetten.

Als nächstes dürfte nach Schenks Einschätzung die Nordumgehung Gaimersheim gebaut werden, ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt Ingolstadt und Landkreis Eichstätt. Die Planfeststellung für diese Kreisstraße ist abgeschlossen, Haushaltsmittel sind bereits für das laufende Jahr eingeplant.

Auch ein Umbau des Knotenpunktes der EI 43/Staats-straße 2335 zwischen Wettstetten und Hepberg ist angesagt. Geld gibt es dafür aus dem Programm "Sichere Landstraßen". Die staatlichen Straßenbauer planen eine Überführung, die ein problemloses Einfädeln möglich machen soll.

Der Umbau der Kreuzung südlich Hepberg (Staatsstraßen 2335/2229) wird wohl noch einige Jahre auf sich warten lassen, ebenso wie die Umfahrung Hepberg. "Die Entscheidung für die Ostvariante ist aber gefallen", sagt Schenk. Die Hepberger versprechen sich davon Entlastung, denn bei Staus auf der Autobahn fließt der Verkehr bisher häufig mitten durch den Ort.

Die höchsten Wellen schlägt zurzeit der Streit um die Ortsumfahrung Lenting-Kösching. Seitdem die Artenschützer genau auf der geplanten Trasse wertvolle Biotope gefunden haben – siehe Bericht rechts –, wollen die Straßenbauer näher an den Ort Kösching rücken, was wiederum zu heftigen Protesten geführt hat.