Pfaffenhofen
Stiernacken in rotem Talar

<DK-XY_trifft>UNSERE VÖGEL: </DK-XY_trifft>Der männliche Gimpel oder Dompfaff fällt mit seinem bunten Gefieder auf

23.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:35 Uhr
Schön bunt: Vor allem männliche Gimpel haben ein leuchtend rotes Gefieder auf der Brust. −Foto: Sturm

Pfaffenhofen - Sie sitzen in Bäumen, fliegen durch die Luft und manche besuchen auch die Futterhäuschen in den Gärten.

Die Pfaffenhofener Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz stellt in einer Artikelreihe heimische Vögel vor.

Dem Zauber eines Gimpels kann sich wohl kaum jemand entziehen, mit seiner leuchtend rosaroten Brust ist der männliche Gimpel ein echter Hingucker. Beide Geschlechter haben eine lackschwarze Kappe, einen weißen Bürzel und helle Flügelbinden. Im Gegensatz zu der des Männchens, ist die Brust der weiblichen Gimpel in einem zarten beigegrau gefärbt.

Der Gimpel, der in Anspielung auf die Talare kirchlicher Würdenträger auch Dompfaff genannt wird, gehört zur Familie der Finkenvögel, seine kompakte, kräftige Statur mit dem breiten Nacken, hat ihm im Englischen den Namen "Bullfinch" eingebracht. Als Lebensraum bevorzugt er Nadel- und Mischwälder, er ist aber auch in Parks, auf Friedhöfen oder in Gärten anzutreffen. Sein kräftiger Schnabel weist den Gimpel als Körnerfresser aus, auf seinem Speiseplan stehen aber auch Knospen und Beeren, Sämereien und Früchte.

Als Standvogel ist er ganzjährig in unserer Region zu beobachten, gerade im Spätwinter kann man ihn häufiger an Futterhäuschen in den Gärten beobachten. Da sie meist paarweise unterwegs sind, lohnt es sich, wenn man ein leuchtend rotes Männchen gesehen hat, auch nach dem etwas unscheinbareren Weibchen Ausschau zu halten. Der Gesang ist recht unscheinbar, das melancholische "düüh" oder auch "pijüt" lässt erstmal nicht vermuten, dass Gimpel begabte Sänger sein könnten. In früheren Zeiten wurden sie jedoch nicht nur aufgrund ihres prächtigen Gefieders, sondern auch wegen ihrer Imitationsfähigkeit als Käfigvögel gehalten.

Mit dem Ende des Winters setzt bei den Gimpeln die Balz ein, das Balzverhalten ist dabei stark ritualisiert. Das Weibchen nimmt zuerst eine dominante Rolle ein, in der sie sogar das Männchen verletzen kann, wenn sich dieses nicht vorsichtig verhält.

Hat sich ein Paar gefunden, lebt es in monogamer Brutehe zusammen, in der es in der Regel zwei Jahresbruten großzieht. Ihr Nest bauen Gimpel zumeist in dichten Nadelbäumen, zur Not tut es aber auch ein dichtes Gebüsch. Der Nestbau ist Sache des Weibchens, während sie das Nest aus feinen Zweigen, Wurzeln und Stängeln baut, bleibt das Männchen immer in der Nähe. In das Nest legt das Weibchen normalerweise vier bis sechs bläulich, grünliche Eier mit wenigen Flecken am runderen Ende. Das Brüten übernimmt das Weibchen allein, erst nachdem die Jungen geschlüpft sind, beteiligt sich auch das Männchen an der Fütterung.

In den ersten Tagen werden Jungen mit Insektennahrung gefüttert, ab dem Alter von einer Woche besteht die Nahrung dann weitgehend aus Sämereien. Die Jungvögel sind nach etwa einem Monat selbstständig und schließen sich in kleinen Trupps zusammen.

Als Gartenbesitzer kann man diese hübschen Vögel mit der Pflanzung einer Wildhecke unterstützen, je mehr Früchte diese trägt, umso besser für den Gimpel. Da er im Frühjahr auch gerne mal an den Obstbäumen die Knospen naschen kommt, sollte man ihm auch diese Nascherei einfach durchgehen lassen.

PK

Dorothee Bornemann