(rh) Es gibt viele Beispiele in der Geschichte, die belegen, wie sich herausragende Männer mit großen Bauten Unsterblichkeit verschafft haben: König Ludwig XIV. mit Schloss Versailles, der alte Fritz mit Schloss Sanssouci, Franz Josef Strauß mit der bayerischen Staatskanzlei, Peter Jackwerth mit dem Audi-Sportpark – die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. In dieser so schicksalsträchtigen Woche, da unser Oberbürgermeister im DK ein öffentliches Bekenntnis zur Rente mit 70 abgelegt hat, ist es auch für Alfred Lehmann an der Zeit, seinen eigenen Nachruhm ernsthaft in den Blick zu nehmen. Denn wie schnell können zehn Jahre vorbei sein. Und dann steht man plötzlich da als Alt-OB und versucht verzweifelt, in der Mittelstandsunion eine Schafkopfrunde auf die Beine zu stellen.
Da aber die Bäume baulicherseits in Ingolstadt nicht in den Himmel wachsen, ja nicht einmal an den Wolkenbügel heranreichen, könnte auch die Musik den Ruhm des CSU-Politikers beträchtlich mehren. Wer würde denn heute noch die Salzburger Bürgermeisterfamilie Haffner kennen, wenn Mozart nicht die Haffner-Serenade geschrieben hätte? Eigentlich ein klarer Fall für Franz Hummel. Es wäre die vornehmste Pflicht des neuen Kunstpreisträgers, mit einer Tondichtung dafür zu sorgen, dass der Name Lehmann die künftigen Jahrhunderte überdauert. Schließlich hat er schon über einen verrückten Bayernkönig ein ganzes Musical komponiert. Doch der verdienstvolle Riedenburger ist leider erkrankt. Ihm gelten von hier aus unsere herzlichen Genesungswünsche.
Bis zur dritten Amtsperiode des Oberbürgermeisters bleiben ja auch noch vier Jahre Zeit. Vielleicht fügt sich bis dahin eins ins andere, und anlässlich der Inthronisation der ersten schwarz-grünen Rathauskoalition kommt ein Huldigungswerk – denkbar wäre eine Lehmann-Sonatine – zur Uraufführung. Die Schirmherrschaft übernimmt Bundeskulturministerin Agnes Krumwiede, der auch die musikalische Interpretation am Flügel obliegt. Ehrengast des Festaktes ist Bundeskanzler Jürgen Trittin.
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