Beilngries
Stadtbaumeister wechselt zur Audi AG

04.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:48 Uhr

Über den Dächern von Beilngries: Stadtbaumeister Stefan Böll kennt Beilngries wie seine Westentasche. Nach zehnjährigem Wirken als Leiter der Bauabteilung wechselt er zur Audi AG, wird aber seiner Heimatregion verbunden bleiben. - Foto: Riedl

Beilngries (DK) "Jeder ist traurig im Haus, jeder ist überrascht", schildert Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) die Stimmung im Rathaus. Grund für diese Situation: Stadtbaumeister Stefan Böll hat gekündigt. Er wird ab 1. Oktober die Bauabteilung der Audi AG unterstützen.

Seit 1. September 2000 leitet der gebürtige Beilngrieser die Bauabteilung der Stadt. Stefan Böll hatte das Willibald-Gymnasium in Eichstätt besucht und nach dem Abitur an der Fachhochschule in Regensburg studiert. Als frischgebackener Diplom-Ingenieur für Bauwesen fand er sofort Arbeit bei der Firma Radmer in Neustadt. Dort arbeitete er ein Jahr lang. Als die Stelle des Stadtbaumeisters in Beilngries ausgeschrieben wurde, bewarb sich der Ingenieur – und rannte offene Türen ein. Stefan Böll wuchs sehr schnell in seine neue, verantwortungsvolle Rolle. "Mit Fleiß und Sachverstand arbeitet er hier seit Anbeginn", bestätigen Kollegen des Stadtbaumeisters und auch Stadträte. Auch Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht ist voll des Lobes über Böll: " Herr Böll hat sich bei der Stadt weit über das normale Maß hinaus eingebracht. Durch die Kenntnis der Umstände in seiner Heimatstadt hat er oft schnelle Lösungen und Kompromisse gefunden. Ich hatte während meiner rund zweijährigen Amtszeit als Bürgermeisterin immer das Gefühl, Stefan Böll geht es ganz grundsätzlich um die Weiterentwicklung von Beilngries. Er hat immer das Ganze gesehen. Ich habe gerne mit ihm zusammengearbeitet." Der Weggang von Stefan Böll sei bedauerlich, doch sie persönlich verstehe, dass ein junger, qualifizierter Mensch die Chance nutzte, sich zu verbessern.

"Mir hat meine Arbeit im Beilngrieser Rathaus bis zuletzt irrsinnig viel Spaß gemacht. Die zehn Jahre sind brutal schnell vergangen. Ich habe hier viel gelernt – menschlich und beruflich. Jede Baustelle in der Gemeinde hatte ihren Reiz. Grundschule, Hauptschule und Sulzrenaturierung waren anspruchsvolle und tolle Projekte, die schon forderten", sagt der 35-jährige Beilngrieser. Gerade weil die Zusammenarbeit mit Verwaltung, Bürgermeistern und Stadtrat stets gut gewesen sei, und weil er er sich in allen wichtigen Behörden auskenne, falle ihm der Abschied vom Rathaus schon schwer. "Doch ich wollte mich mit 35 Jahren neu orientieren, möchte eine neue Herausforderung, auch finanziell, annehmen. Den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel gibt es sowieso nicht", begründet Böll seinen Wechsel in die Bauabteilung der Audi AG in Ingolstadt. Dort werde er in einem 18-köpfigen Team arbeiten, und auf seine Aufgaben freue er sich schon riesig. Er werde auch nach dem Wechsel in der Jura-2000-Region verwurzelt bleiben. Seine Frau arbeite weiterhin als Selbstständige in Berching, gemeinsam werde man weiterhin einen Bauernhof in Eglasmühle sanieren.

Wie von Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht und Geschäftsführendem Beamten Robert Lenz zu erfahren war, wurde die Stelle des Stadtbaumeister bereits in der Heimatzeitung ausgeschrieben. Ein Inserat werde auch in "Beilngries aktuell" veröffentlicht. Bewerbungen können laut Lenz bis 18. August erfolgen. Bürgermeisterin Frauenknecht: "Bis jetzt liegt noch keine Bewerbung vor."