Ehekirchen
Stabiles Ergebnis

Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen schüttet heuer zwei Prozent Dividende an Anteilseigner aus

04.07.2021 | Stand 08.07.2021, 3:34 Uhr
  −Foto: Budke

Ehekirchen - Turnusgemäß hat die Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen im Juni die Generalversammlung der Mitglieder wieder als Online-Veranstaltung abgehalten.

Vorstand Bernd Reißner und Sebastian Hagensick zeigten sich zufrieden mit dem Geschäftsergebnis, denn auch heuer wird eine Dividende an die Genossenschaftsmitglieder ausgezahlt. Aber Reißner äußerte auch einen Wunsch: mehr Erfolg bei der Suche nach Auszubildenden.

Hatte die Generalversammlung im vergangenen Jahr aufgrund der bekannten Unsicherheiten erst im Dezember stattfinden können, kamen die Raiffeisenbank-Mitglieder nun wieder zum gewohnten Zeitpunkt im Frühsommer zusammen. Dafür war im vergangenen Jahr bereits die Basis geschaffen worden: Durch eine Satzungsänderung ist die Durchführung virtueller Veranstaltungen problemlos möglich, und auch die technischen Voraussetzungen sowie Abläufe waren ja inzwischen bekannt.

Allerdings nutzten deutlich weniger Mitglieder die Möglichkeit zur Online-Versammlung als in früheren Jahren die Teilnahme im Gasthaus mit geselligem Beisammensein: Kamen 2019 circa 200 Mitglieder zur Präsenzveranstaltung, hatten sich nun 42 stimmberechtige Mitglieder - neben den Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern - im System eingeloggt. "Bei der Online-Informationsveranstaltung am Vormittag war es ungefähr die doppelte Zahl", sagte Bernd Reißner.

Im Bericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2020 warf Reißner zunächst einen Blick auf die Weltwirtschaft mit Augenmerk auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie. In Bezug auf die 222 Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bayern hätten diese "den Corona-Stresstest bestanden", so dass das Gesamtbetriebsergebnis weitgehend stabil geblieben sei. Dies gelte auch für die eigene, selbstständige Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen e. G. , wie Sebastian Hagensick in seinem Vortrag darlegte. Die Entwicklung sei zufriedenstellend: "Die in der Vorperiode berichteten Prognosen wurden teilweise übertroffen", fasste er das Ergebnis zusammen. Die Bilanzsumme stieg zwar nur geringfügig um ein Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent), weist aber mit 295,2 Millionen Euro ein stabiles Ergebnis auf. So schüttet die Raiffeisenbank auch heuer eine Dividende aus: Zwei Prozent bekommen die Mitglieder, das ist zwar ein Prozent weniger als 2020, allerdings betonte Reißner im Gespräch: "Die Bafin möchte, dass wir gar nicht auszahlen, aber über die Empfehlung setzen wir uns hinweg, denn die Mitglieder sollen vom erwirtschafteten Gewinn profitieren. "

Neben den Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis ist die Pandemie für die Mitarbeiter der Bank deutlich spürbar: "Der direkte Kundenkontakt für Standardtätigkeiten am Bankschalter verlagerte sich noch rasanter in Richtung Electronic Banking, Telefon und E-Mail", stellte Reißner fest und schlussfolgerte: "Unser sehr dichtes Geschäftsstellennetz wird in Zukunft noch weniger frequentiert und betriebswirtschaftlich nicht mehr vertretbar sein. " Gleichzeitig ist die Bank auf der Suche nach Auszubildenden: War früher der Beruf des Bankers äußerst gefragt, hat sich die Situation grundsätzlich gewandelt: Durch Praktiken anderer Geldhäuser und Bankengruppen sei der Ruf des Bankmitarbeiters stark in Verruf gerate, vermutet Reißner. Dadurch gestalte sich die Auszubildendensuche zunehmend schwierig: "Es ist eine große Herausforderung qualifiziertes, motiviertes und engagiertes Personal zu gewinnen", stellte er dar und teilte seine persönliche Erfahrung mit: "Ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen und habe meine Berufswahl noch nie bereut. " So bat Reißner die Mitglieder: "Bitte helfen Sie nach Möglichkeit mit bei der Suche von gutem Personal, denn es kommt auch Ihnen zugute. "

Was derzeit das größte Interesse der Mitglieder - und wohl der Ehekirchener Bevölkerung überhaupt - auf sich zieht, ist das Baugebiet "Am hohen Weg", das in Sichtweite zur Raiffeisenbank im Hauptort geplant ist. Hierzu berichtete Reißner, dass sich bei der Gemeinde Ehekirchen inzwischen circa 140 Interessenten registriert hätten - zur Verfügung stehen 41 Parzellen. "Mehrmals in der Woche gehen Anfragen bezüglich der Grundstücksverkäufe ein", wusste Reißner, dabei betreffe eine häufige Frage den Quadratmeterpreis. Hier bittet Bernd Reißner um Geduld: "Da der Preis erst nach der tatsächlichen Erschließung mit Straßen-, Kanalbau und Installation der Wegelampen errechnet werden kann, ist momentan alles reine Spekulation. " Allerdings hatte er auch eine gute Nachricht: "Nach mittlerweile mehreren Jahren Planungszeit ist ein Baubeginn in naher Sichtweite. "

DK