Dietfurt (khr) Ein gesunder und artenreicher Fischbestand ist kein Zufallsprodukt. Die Sportangler Dietfurt mit ihrem Vorsitzenden Lothar Steimann sind neue Wege gegangen. Auch um Geld zu sparen, setzt der Verein auf sogenannte Laichbürsten, um die natürliche Vermehrung zu fördern.
Steimann erklärt, warum der Einsatz solcher Hilfsmittel sinnvoll ist: "Wir haben von den Kollegen aus Kelheim von Laichbürsten erfahren, die den verschiedensten Fischarten zum Ablaichen dienen, und sie im vergangenen Jahr selbst getestet." Eine solche Bürste besteht aus weichen Borsten. Beim Ablaichen streifen die Fische ihre klebrigen Eier daran ab, wo sie sich entwickeln können, bis sie schlüpfen. Zander und Weißfische sowie viele Fischarten haben sie angenommen, erzählt Steimann. "Im Dezember 2015 haben wir am Oberwasser zwei und am Unterwasser bei der Dietfurter Schleuse im Main-Donau-Kanal jeweils vier Laichhilfen eingesetzt", berichtet Steimann, "an drei Stationen haben wir mittels Unterwasserkamera bei den Kontrollen Fischlaich feststellen können." Der Vorsitzende, der alleine im vergangenen Jahr 327 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet hat, ist zufrieden. Mit diesen Maßnahmen könne der alljährliche Neubesatz reduziert werden. Der bringe hohe Kosten für den Verein. Auch würden die Besatztiere nicht immer überleben, da sie in den eingesetzten Gewässern wie dem Main-Donau-Kanal nicht aufgewachsen seien. "Ein vorbeifahrendes Schiff kann eine große Störung bedeuten, genauso unterschiedliche Pegelstände, die durch die Schleusung entstehen. Die natürliche Vermehrung ist auf jeden Fall nachhaltiger, die Überlebenschancen der Tiere sind um ein Vielfaches größer." Steimann ist zuversichtlich, dass auch in diesem Jahr die im Januar eingesetzten Laichstationen, an denen das Fischen strengstens untersagt ist, angenommen werden. Er betont, dass dem Verein vor allem an sauberen Gewässern und Artenreichtum gelegen sei. "Wir haben eine große Verpflichtung der Natur und der Umwelt gegenüber. Und dafür setzen wir uns als Sportanglerverein ein und kommen dieser Verpflichtung mehr als nach." So profitierten von gesunden Gewässern nicht nur die Fischer selbst, sondern auch die zahlreichen Gastangler, die gerne zum Angeln nach Dietfurt kommen. Damit könne auch der Tourismus werben und von den vielen Gästen profitieren, die aufgrund der tollen Voraussetzungen zum Angeln die Gewässer rund um Dietfurt aufsuchten.
Aber mit dem Einsetzen der Laichstationen ist es nicht getan. Diese müssen beobachtet werden, zudem käme der Fischbesatz, dann die Pflege der Ufer und das Ausschneiden der Büsche und des Gestrüpps. Das freiwillige Engagement der Sportangler für die Umwelt sei enorm und die Mitglieder investierten viel Zeit, damit sowohl Einheimische als auch Gäste diese intakten Gewässer vorfinden, wenngleich aber auch Unwägbarkeiten und Probleme wie etwa das Überhandnehmen des Kormorans mit an der Tagesordnung stünden.
Für das nächste Jahr planen die Sportangler, die Installation von Laichstationen auch auf weitere Gewässer auszudehnen, so etwa auf den Laberweiher oder auch die Altmühl. Vielleicht werde man auch natürliche Laichstationen wie alte Christbäume verwenden, die dann wiederum sinnvoll eingesetzt werden könnten. Die Nachhaltigkeit dieser Maßnahmen stehe dabei stets im Vordergrund, so Steimann.
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