Ingolstadt - 17 Jahre lang begleitete er als Leiter der Lokalredaktion des DONAUKURIER journalistisch das Stadtgeschehen in Ingolstadt.
Sein Wort und insbesondere seine spitze Feder hatten Gewicht. In politischen Kreisen war Ottmar Engasser deshalb durchaus gefürchtet. Als Chef der Lokalredaktion, die noch heute hie und da an seinen Namen adressierte Mails bekommt, obwohl er 2004 erst Chef der Bayernredaktion wurde und 2009 in Altersteilzeit ging. Aber auch später als Stadtheimatpfleger, ein ehrenamtlicher Posten, den er als Stellvertreter von Tobias Schönauer ab 2011 sieben Jahre inne hatte, verschaffte sich Engasser Respekt. Auf seine Idee geht das Brauchtumsfestival kulTURIG zurück. Weil er fand, die Tätigkeit der Stadtheimatpfleger werde von der Verwaltung zu wenig ernst genommen, zog er 2018 einen Schlussstrich. An diesem Mittwoch feiert Ottmar Engasser seinen 70. Geburtstag.
Engasser stammt aus Prien am Chiemsee. Er kam 1977 als Jungredakteur zum DONAUKURIER, wo er von 1987 bis 2004 die Lokalredaktion Ingolstadt leitete. Aus seiner Feder stammte der "Schliffel" , Vorgänger des heutigen "Stadtgeflüsters". In den 43 Jahren, seit er in Ingolstadt lebt, habe die Stadt "einen sensationellen Aufschwung erlebt". Als Höhepunkte nennt er die Landesgartenschau 1992 ("Da herrschte eine Stimmung in der Stadt, die es hernach nie wieder gab") und den Moment, als Ingolstadt zur Großstadt wurde.
Seit 1992 sei er fast jedes Jahr auf einer Landesgartenschau gewesen. Ob die im Nordwesten für heuer geplante da hätte mithalten können, bezweifelt er: "Das Umfeld ist alles andere als attraktiv. " Dennoch hätte er sich gerne vom Gegenteil überzeugt und findet es schade, dass die LGS verschoben werden musste.
Die politische Berichterstattung hat Engasser nie ganz aufgegeben. Als Pressesprecher der Ingolstädter Freien Wähler stammt manche polarisierende FW-Mitteilung von ihm. Sein großes Hobby ist die Stadtgeschichte. Den Geburtstag feiert er im engen Familienkreis - mit Frau, Tochter und den 14- und 16 Jahre alten Enkelkindern.
DK
Ruth Stückle
