Rebdorf
Spielend die Europäische Union verstehen

Junge Europäische Föderalisten an Knabenrealschule Rebdorf zu Gast

15.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:36 Uhr
Auf spielerische Art und Weise wurde den Schülern der Knabenrealschule Rebdorf die Europäische Union nähergebracht. Dank jeder Menge Informationen lernten sie, das Geflecht aus den verschiedenen Institutionen zu entwirren. −Foto: Waschke

Rebdorf (EK) Die Jungen Europäischen Föderalisten Eichstätt besuchten zwei zehnte Klassen an der Knabenrealschule Rebdorf.

Ihr Ziel: Jugendliche mit der Geschichte, den Institutionen und der konkreten Relevanz der Europäischen Union vertraut machen. Nicht zuletzt, um in ihnen einen Sinn für die Bedeutung von Demokratie und Rechtstaatlichkeit - und das auch jenseits nationaler Grenzen - zu wecken.

Die Jungen Europäischen Föderalisten, kurz JEF, sind mit über 30000 Mitgliedern in 31 Ländern der größte proeuropäische Jugendverband. In Eichstätt gibt es die Jungen Europäischen Föderalisten seit 2010.

Mit Luisa Waschke, der aktuellen Vorsitzenden des Kreisverbands, Cedric Nappert, Yannik Bernardi, Christian Schäfer und Susanna Schmitt waren fünf ihrer Vertreter an der Knabenrealschule in Rebdorf, um dort eines der wichtigsten Projekte des europäischen Verbands auf lokaler Ebene umzusetzen: Europe@School, ein Aktionsprogramm der europapolitischen Bildung, das zu den tragenden Säulen in der Arbeit der JEF gehört. In Eichstätt wurde das Projekt von JEF-Mitglied Thomas Klöckner in Zusammenarbeit mit der Europa-Union Deutschland initiiert.

"Je früher man mit jungen Menschen über Politik und Geschichte und in diesem Zusammenhang auch über Europa spricht, desto robuster wird das Fundament, auf dem unsere Demokratie steht - ob auf regionaler, nationaler oder europäischer Ebene", sagt Susanna Schmitt, die in Eichstätt in einem deutsch-französisch integrierten Master-Studiengang Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre studiert. "Deswegen sind wir heute hier. Um den Schülern grundlegendes Wissen über das Funktionieren der europäischen Institutionen, aber auch ihre Geschichte mit auf den Weg zu geben", fügt Luisa Waschke hinzu, die neben ihrem Engagement für die JEF gerade ihren Bachelor in Politik und Gesellschaft macht. Mit den Schülern der 10a und 10d verbrachten die Studenten jeweils drei Schulstunden. Mit einem Positionslinienspiel, bei dem sich die interessierten Zuhörer zu Fragen wie nach ihrem Zugehörigkeitsgefühl - von bayerisch über deutsch bis europäisch - oder ihrem Kenntnisstand zum Institutionengefüge der EU an einer Stelle zwischen Fenstern und Wand im Raum positionieren sollten, war bereits ein Einstieg ins Thema gefunden.

Zuerst wollten sich die JEF aber einen genaueren Eindruck davon machen, womit die Schüler Europa und die EU bisher verbanden. In einem Stehkreis, in dem sich die Schüler ein Wollknäuel zuwarfen, sich vorstellten und das erste Wort nannten, das ihnen im Zusammenhang mit Europa in den Kopf kam, fielen sehr unterschiedliche Begriffe: "Fußball" sagte einer, "Brexit" ein anderer. "Vielfalt", "Sprachen", "Zusammenhalt", "Gemeinschaft" und "Freiheit" wurden von mehreren genannt.

Es folgte ein Vortrag mit den wichtigsten Informationen zu Geschichte, Funktionsweise und Bedeutung der EU, in dem Yannik Bernardi den Schülern einen umfangreichen Einblick in die europäische Politik gab. Die Informationen daraus konnten die Schüler sodann in drei Gruppen rund um das Brettspiel "Legislativity" spielerisch zur Anwendung bringen. "Ich denke, das Spiel hat den Schülern großen Spaß gemacht und ihnen die Funktionsweise der EU indirekt sehr gut vermittelt", war der Mitinitiator und Lehrer in der 10d, Christofer Schweisthal, am Ende des Vormittags überzeugt.