Sparzinsen - Viele Banken legen nach

04.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:05 Uhr

Anfang November senkte der neue Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi den Leitindex auf 1,25 Prozent. Den Markt für Sparprodukte beeindruckt dies bislang wenig. Viele Banken legen bei den Tages- und Festgeldern sogar nach.

Beim Tagesgeld konnte sich die Deniz Bank nach dem jüngsten Zinssprung Anfang November auf 2,75 Prozent mit an die Spitze beim Tagesgeld-Vergleich von Biallo.de setzen. 100.000 Euro pro Person sind hier durch die österreichische Einlagensicherung abgesichert. Der Mindestanlagebetrag liegt bei 1.000 Euro. Mit 2,75 Prozent zieht die Bank somit fast mit der luxemburgischen Advanzia gleich, die weiterhin drei Prozent Effektivzins für die Eröffnung eines neuen Tagesgeld-Kontos zahlt. Zwar fordert das Geldhaus eine Mindesteinzahlung von 5.000 Euro, dafür garantiert sie den Aktionszins immerhin bis zum 27. Januar. Die maximale Einlagensicherung beträgt auch hier 100.000 Euro.

Auch Moneyou festigt weiter seine Position unter den Top-3. Die Niederländer heben zum 30. November den Zinssatz von 2,7 Prozent auf 2,75 Prozent und stehen damit auf einer Stufe mit Vakif Bank, Deniz Bank und NIBC Direkt.

Vor kurzem legte zudem auch die Oyak Anker Bank nach und erhöhte ihr Tagesgeld um 0,2 Prozentpunkte auf 2,10 Prozent. Damit platziert sich das Geldhaus allerdings nur im Mittelfeld bei den Tagesgeld-Anbietern in Deutschland.

Von Zinssätzen oberhalb der aktuellen Inflationsgrenze von 2,60 Prozent profitieren ebenfalls Kunden der niederländischen NIBC Direct Bank. Auch sie verzinst ihr Tagesgeldkonto mit 2,75 Prozent. Positiv: Den Top-Zins erhalten neben Neukunden auch Bestandskunden. Das gleiche gilt für die Amsterdam Trade Bank, VTB und Bank of Scotland. All diese Geldinstitute schreiben 2,70 Prozent Zinsen praktisch ohne Anlagebegrenzung (500.000 Euro bei der Bank of Scotland) gut – egal ob Neukunde oder nicht.

Anders sieht dies bei der deutschen HKB Bank aus: Sie offeriert ausschließlich Neukunden 2,65 Prozent Aktionszins. Allerdings ist hiermit eine Zinsgarantie für die nächsten sechs Monate verbunden. Noch länger, nämlich für ein ganzes Jahr, garantiert der Onlinebroker Cortal Consors derzeit stabile Tagesgeldzinsen – immerhin 2,6 Prozent. Einziger Wermutstropfen hier: Die Gutschrift gilt nur für neue Kunden und bis maximal 50.000 Euro. Darüber gibt es nur noch durchschnittliche 1,75 Prozent.

Festgeldzinsen bleiben auf hohem Niveau

Nicht nur beim Tagesgeld, auch bei den Festgeldern legen mehrere Banken zu. Zuletzt die Deniz Bank in ihrer jüngsten Zinsrunde. Für drei Monate gibt es hier derzeit 2,75 Prozent, für sechs Monate 2,80 Prozent. Bei der Standardlaufzeit von zwölf Monaten verblieb der Zinssatz bei 3,15 Prozent (stets ab 1.000 Euro Anlagesumme). Auch die SWK Bank erhöhte in der ersten Novemberhälfte ihre Festgeldzinsen – für sechs Monate auf 2,45 Prozent, für ein Jahr auf 3,00 Prozent.

Beide Geldhäuser liegen jetzt somit auch bei der Standardlaufzeit von zwölf Monaten im Spitzenfeld. Zusammen mit NIBC Direkt, Bank 11, IKB direkt und Isbank, deren Festgeldverzinsung sich hier ebenfalls jenseits der Drei-Prozent-Marke bewegt.

Neuer Spitzenplatz bei sechs Monaten Laufzeit

Beim sechsmonatigen Festgeld startet Moneyou zum 30. November eine neue Zinsrunde. Mit 2,9 Prozent gewährt das Bankhaus seinen Kunden exakt 0,10 Prozentpunkte mehr als bisher. Auch das reicht für eine Spitzenplatzierung -  beispielsweise vor Vakif Bank und Deniz Bank (2,81 bzw. 2,80 Prozent) oder der Amsterdam Trade Bank und Merkur Bank (2,70 bzw. 2,60 Prozent) im Biallo-Festgeld-Vergleich.

Erfreulich viele Drei-Prozenter

Trotz jüngster Leitzinssenkung können Sparer, die sich zumindest für ein Jahr fest binden möchten, weiterhin aus einem reichhaltigen Portfolio an Drei-Prozentern wählen. Neben den bereits genannten Banken haben beispielsweise auch die Bank of Scotland, Credit Europe Bank, Isbank oder IKB Direkt und VTB eine Drei vor dem Komma auf ihren Zinstafeln.

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