Beilngries/Greding (HK) Welcher Beruf könnte mir Spaß machen?
Auf den ersten Blick ist das eine einfache Frage. Wer sich aber mit Jugendlichen unterhält oder an die eigene Zeit des Erwachsenwerdens zurückdenkt, dem wird schnell klar: In einer bestimmten Phase des Lebens gibt es kaum eine Frage, die schwerer zu beantworten ist.
Um den jungen Menschen in der Region dabei eine Hilfestellung zu leisten, bietet das Regionalmanagement von Altmühl-Jura seit ein paar Jahren immer im November einen Tag der Ausbildung an. An diesem Donnerstag ist es nun wieder soweit. Das Konzept ist einfach erklärt: Die Schüler aus der gesamten Region, die sich im Vorfeld angemeldet haben, treffen sich zwischen 8 und 8.30 Uhr in Beilngries. Nach einigen einführenden Worten verteilen sich die Gruppen - je nach gewünschter Berufsrichtung - auf die Busse. Und dann geht sie auch schon los, die aufschlussreiche Tour.
29 Routen wurden diesmal gebildet, wie Altmühl-Jura-Vorsitzender Manfred Preischl und Sonja Weidinger sowie Silke Arnold vom Regionalmanagement im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterten. Die Touren verteilen sich auf die großen Themenbereiche "Gastronomie und Tourismus", "Handwerk", "Öffentlicher Sektor", "Gesundheitswesen und Soziales", "Technische Berufe und IT" sowie "Kaufmännische Berufe, Banken und Handel". Im Laufe des Tages wird jeder Teilnehmer bei seiner Route zwei bis drei Unternehmen kennenlernen. Auch das Thema "Duales Studium" wird berücksichtigt. Unterstützung gibt es wieder von zahlreichen Partnern.
Die stattliche Anzahl von 325 Interessenten hat sich für den Tag der Ausbildung angemeldet. Sie kommen von den Mittelschulen in Beilngries, Titting und Dietfurt, den Realschulen in Beilngries und Berching sowie dem Beilngrieser Gymnasium. Außerdem sind erstmals einige Teilnehmer über eine Kooperation mit der Flüchtlings- und Integrationsberatung Eichstätt dabei. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass sich alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen definitiv auf gewinnbringende Stunden freuen dürfen.
Die Aktion hat aber noch eine zweite Stoßrichtung. Denn auch die teilnehmenden Unternehmen sollen durch den Tag der Ausbildung unterstützt werden, so Preischl im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Aussage, dass "Talente das neue Gold" in der Unternehmenswelt sind, ist weithin bekannt. Für Betriebe ist es seit längerer Zeit ausgesprochen schwierig, alle angedachten Lehrstellen auch tatsächlich zu besetzen. Und daher ist ein solcher Tag der Ausbildung für sie eine große Chance, sich bei den Jugendlichen bekannt zu machen und einen Fuß in die Tür zu bekommen. Dass die Idee von Altmühl-Jura gut ankommt, zeigt sich an der enormen Zahl der teilnehmenden Firmen und Institutionen - immerhin 48.
Von Seiten des Regionalmanagements steckt in dem Aktionstag eine ungeheure Menge an Planungs- und Organisationsarbeit. Seit einem halben Jahr ist man damit beschäftigt, Unternehmen und Schulen anzuschreiben, Themenblöcke zu gliedern, Touren zusammenzustellen und die genauen Fahrt- und Ankunftszeiten zu erstellen. Zusammengefasst ist all das jetzt auf mehreren Tafeln mit bunten Aufklebern - und an diesem Donnerstag soll es dann wie in den vergangenen Jahren in der Realität wieder reibungslos klappen.
Fabian Rieger
