Manching
Später Jubel

Meister Amberg verzichtet: Manchinger Tennisdamen steigen doch noch in die 2. Bundesliga auf

10.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:52 Uhr
Freuen sich auf die 2. Bundesliga: Das Damen-Tennisteam der SG Manching um Trainer Peter Panak (Mitte) ist durch den Verzicht von Meister Amberg doch noch aufgestiegen. −Foto: Amsl

Manching (DK) Wie groß die Niedergeschlagenheit im vergangenen Juli war, kann man sich leicht vorstellen.

Im letzten Saisonspiel der Tennis-Regionalliga hatten die Damen der MBB SG Manching durch ein 4:5 gegen den TC Schwaben Augsburg den lange Zeit möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst. Besonders tragisch: Im letzten Doppel hatten den Manchingerinnen im Tiebreak lediglich vier Punkte zum Sieg gefehlt. Rund fünf Monate später kann das Team um Trainer Peter Panak aber dennoch feiern.

Der Nutznießer der bitteren Manchinger Niederlage, das Team des TC Amberg, verzichtet nämlich auf sein Aufstiegsrecht, sodass die Manchinger als Zweiter der Regionalliga Süd-Ost nun also doch noch in die 2. Bundesliga hochgehen. Ein Erfolg, den es in der Region wohl noch nicht gegeben hat.

Entsprechend spricht Roland Hudler, ehemaliger Abteilungsleiter und gemeinsam mit Trainer Panak lange Zeit die treibende Kraft rund um das Manchinger Damenteam, auch von einer "Sensation", die mit dem Aufstieg gelungen sei. "Wir freuen uns natürlich riesig", sagt der Audi-Mitarbeiter, der das Team mit seinen Kontakten und im Sponsoringbereich unterstützt.

Dass der Erfolg durchaus seine Berechtigung hat, mag Hudler nicht verschweigen. "Wir haben in der Saison Meister Amberg mit 6:3 geschlagen. Es ist sicher gerecht, dass wir jetzt doch hochdürfen", sagt er.

Nachdem die drei Top-Teams untereinander jeweils einmal gewonnen und einmal verloren hatten, trennte die punktgleichen Klubs in der Abschlusstabelle lediglich das Satzverhältnis: Amberg lag fünf Sätze vor den Manchingern, die wiederum in der Differenz einen Satz besser dastanden als die drittplatzierten Augsburger. Am Ende der entscheidende Unterschied.

Bei den Manchingerinnen laufen somit ab sofort die Planungen für die Anfang Mai beginnende neue Saison. Viele Fragen sind noch offen, Hudler kann derzeit lediglich umreißen, wie man das Unternehmen 2. Bundesliga angehen will. "Wir werden unsere Spielerinnen kaum mit Geld überzeugen können. Es wird schon eine Rolle spielen, dass sie unseren Verein und das Umfeld liebgewonnen haben und den Weg mit uns weitergehen wollen", erklärt er. "Wir bauen also ganz klar auf die mannschaftliche Geschlossenheit und wollen aus dem bisherigen Kader nach Möglichkeit die Spielerinnen der Positionen eins bis acht halten. "

Aushängeschild der Aufstiegsmannschaft ist die 19-jährige Magdalena Pantuckova, aktuell in der Weltrangliste auf Platz 707 notiert. Ebenfalls zum Erfolgsteam gehören mit Vendula Zovincova, Gabriela Pantuckova (826), Nikola Tomanova, Tereza Kolarova, Marketa Slivova und Nina Holanova sechs weitere Tschechinnen sowie die Slowakin Alice Rusova. Keine der Spielerinnen ist älter als 23. "Mit unserem überschaubaren Budget sind wir auf die meist tschechischen Talente angewiesen, die deutschen Profis können wir uns gar nicht leisten", erklärt SV-Trainer Panak, der in Ernsgaden lebt und die Spielerinnen aufgrund seiner Kontakte für den Klub entdeckt.

Fest steht unterdessen, dass die Manchinger in der 2. Bundesliga von dem Recht Gebrauch machen werden, ihr Team umzubenennen. Entsprechend soll der Hauptsponsor, ein Ingolstädter IT-Dienstleiter, im Namen vorkommen und das Damenteam ab sofort als "Donat Tennisteam Manching" geführt werden.

Sportlich, soweit das zu diesem frühen Zeitpunkt überhaupt zu sagen ist, will man die neue Liga mit viel Vorfreude, aber auch Demut angehen. "Für Manching kann es nur ein Ziel geben: Klassenerhalt sichern und diesen Traum von der 2. Bundesliga genießen", wird Abteilungsleiter Thomas Hackenjos in der Vereinsmitteilung zitiert. Gegner im Sommer werden unter anderem BASF Ludwigshafen, Iphitos und Luitpoldpark München, MTG Mannheim, SC 80 Frankfurt und der TC Ludwigshafen sein.