Raitenbuch
"Sozusagen freier Mitarbeiter"

Josef Helneder feierte 40-jähriges Priesterjubiläum in Raitenbuch

04.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:19 Uhr

Ruhestandspfarrer Josef Helneder (links) mit Pfarrer Bernhard Stadelmaier, der für sein 30-jähriges Wirken ebenfalls einen Blumenstrauß erhielt - Foto: dno

Raitenbuch (dno) Ruhestandspfarrer Josef Helneder aus Stirn hat in seiner Heimatgemeinde Raitenbuch sein 40-jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Der Festgottesdienst in der St.-Blasius-Kirche wurde von der Blaskapelle und dem Kirchenchor begleitet. Im Anschluss fand das Pfarrfest statt.

Im Juni 1972 erhielt der damals 25-jährige Helneder im Münster in Ingolstadt durch Bischof Dr. Alois Brems die Priesterweihe. Der Primiziant wurde anschließend in seiner Heimatgemeinde überschwänglich empfangen. „So viele Menschen hat es in Raitenbuch noch nie gegeben – die Schätzungen schwanken zwischen fünf- und sechstausend“, stand damals in der Zeitung und es wurde weiter geschrieben: „Was sich am vergangenen Sonntag in Raitenbuch ereignete, kann man nicht beschreiben, es fehlen die Worte, um das Fluidum zu erläutern, das die Menschen dort erfasst hatte.“

Nun, 40 Jahre später, ging alles gemäßigter und moderater zu. Die örtlichen Vereine mit einer überschaubaren Anzahl an Fahnenabordnungen holten den Jubilar und die Ehrengäste am Elternhaus ab und auch im Gotteshaus waren „die Reihen gelichtet“, wie Helneder selbst feststellte. Dennoch würdigten viele aus der Pfarrgemeinde durch ihre Anwesenheit sein bisheriges Wirken.

„Mit deiner frohen Art hast du schon immer Menschen für Christus begeistern können“, lobte Pfarrer Bernhard Stadelmaier. Gemeinsam mit dem Jubilar zelebrierten der Raitenbucher Pfarrer sowie Kaplan Dr. Winfried Rohr (Pfraunfeld), Dekan a. D. Willibald Weber (Pollenfeld) und Helneders langjähriger Neuburger Freund, Professor Dr. Günther Staudigl, den Gottesdienst. Als Primizspruch („Nicht Herren eures Glaubens sind wir, sondern Diener eurer Freude“) hatte Helneder den gleichen gewählt wie seinerzeit Joseph Ratzinger (Papst Benedikt XVI.). „Und das war auch immer dein Amtsverständnis“, sagte Staudigl, ehe die Ministranten eine Zeitreise von Helneders Wirken darstellten und Pfarrgemeinderats- und Dekanatsratsvorsitzende Gerda Bauernfeind die Verdienste des Ruheständlers würdigte. Helneder bedankte sich anschließend bei einer Vielzahl von Wegbegleitern und den Raitenbuchern, die dieses Fest für ihn ausgerichtet haben. „Ich habe keinen Chef mehr. Ich bin also sozusagen ein freier Mitarbeiter“, scherzte er und kündigte an, dass sein Geburtsort irgendwann seine „Endstation“ sein werde. Die große Anteilnahme, die er bereits in den Tagen und Wochen davor durch zahlreiche Glückwunschschreiben erfahren hatte, wurde etwas getrübt, weil sich Helneders ehemalige Pfarrei Buchdorf nicht meldete. „Das ist der kleine Wermutstropfen. Aber das ist halt so“, sagte der darüber enttäuschte 65-Jährige. Nach dem Gottesdienst spielte die Blaskapelle den Festzug zum Gasthaus Flierler. Dort wurden die Festgäste mit Salven von den Anlautertaler Böllerschützen empfangen.

Josef Helneder wurde 1947 geboren. 1972 wurde er zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren unter anderem in Nürnberg, Treuchtlingen und Wemding (dort war er von 1977-82 Wallfahrtskaplan) war er von 1982 bis 1987 Militärpfarrer. 1987 übernahm er die Pfarrei Buchdorf und 1993 zusätzlich die Pfarrei Baierfeld. 2006 entsprach Diözesanadministrator Dompropst Johann Limbacher seiner Bitte und hat den Verzicht auf die beiden Pfarreien im Dekanat Wemding angenommen. Die Versetzung in den Ruhestand erfolgte aus gesundheitlichen Gründen zum 1. September des gleichen Jahres.