Hepberg
Sonnige Aussichten für die Hepberger: Eon baut Solarpark

Gemeinde wird energieneutral

02.02.2022 | Stand 22.09.2023, 23:34 Uhr
Elena Ostermeier
Auf einer 8,6 Hektar großen Fläche entsteht im Nordosten Hepbergs ein Solarpark des Energieversorgers Eon. −Foto: Ostermeier

Hepberg - Ein offizieller Spatenstich mit großen Worten und freudigen Gesichtern hatte aufgrund der Pandemie nicht stattfinden können.

Die Bauarbeiten im Nordosten Hepbergs laufen dennoch bereits seit Anfang Dezember auf Hochtouren: Bis Mitte 2022 will Eon mit dem Bau des neuen Solarparks Nord-Ost fertig sein. Auf einem Areal von 8,6 Hektar werden dann 20 000 Solarmodule jährlich etwa 11 Millionen Kilowattstunden Strom liefern. Damit können rein rechnerisch mehr als 4600 Privathaushalte mit "grünem" Strom versorgt werden - ein Mehrfaches des Hepberger Strombedarfs.

Bürgermeister Raimund Lindner (FHB) ist stolz, dass sein Ort mit dieser Freiflächen-Photovoltaikanlage einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann: "Im Bereich Strom werden wir durch den Solarpark energieneutral." Zudem würden jährlich rund 7300 Tonnen Kohlendioxid eingespart, wie Eon bewirbt. Dem Gemeindehaushalt winkt obendrein die Aussicht auf Gewerbesteuereinnahmen. Eine gewisse Beeinträchtigung des Ortsbilds müsse man, wie Lindner sagt, in Kauf nehmen, da die Fläche direkt westlich der Autobahn nahe der Ortschaft liegt. Da es während des einjährigen Aufstellungsverfahrens keine negativen Einwände aus der Bürgerschaft gab, geht der Bürgermeister davon aus, dass "die Bevölkerung die Zeichen der Zeit erkannt hat und von der Notwendigkeit der Anlage überzeugt ist".

Frank Danielzik, bei Eon Energie Deutschland für den Solarbereich zuständig, lobt "die konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Grundstückseigentümern bei der Planung und Durchführung des Projekts". Für das erforderliche Gelände hat Eon mit privaten Eigentümern langfristige Pachtverträge abgeschlossen; die Gemeinde selbst besitzt keine Fläche im Solarpark. Eine Gewinnbeteiligung der Bürger durch die Ausgabe von Anteilsscheinen ist laut Eon jedoch bei diesem Projekt nicht geplant.

Wie der deutsche Energieriese versichert, liege man mit den Bauarbeiten voll im Zeitplan. So sei die Baustelleneinrichtung mittlerweile abgeschlossen, der Zaun fast vollständig errichtet und mit dem Aufbau der Unterkonstruktion begonnen worden. Parallel werde bereits an der Einspeisetrasse gearbeitet. Sobald die Unterkonstruktion fertig ist, könne man mit der Montage der Solarpaneele starten. In Hepberg habe man sich für starre Module entschieden, die wirtschaftlicher und weniger störanfällig sind als Module, die der Sonne nachgeführt werden. Sobald die Anlage in Betrieb geht, soll der in Hepberg erzeugte "grüne" Strom über ein sechs Kilometer langes Erdkabel zu einer Übergabestation in Kösching transportiert und dort in das Netz des örtlichen Netzbetreibers Bayernwerk eingespeist werden.

Nicht zu vergessen ist ein weiterer Umweltaspekt des Projekts: "Sowohl der Solarpark selbst als auch die über 7000 Quadratmeter große bepflanzte Ausgleichsfläche werden einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Insekten und andere Tiere werden dort einen größtenteils ungestörten Lebensraum vorfinden", kündigt das Unternehmen an. Eine Beweidung werde derzeit noch geprüft.

Weitere Solarparks sind nach Aussage des Bürgermeisters zurzeit nicht beabsichtigt: "Dies wäre auch problematisch, da wir flächenmäßig eine sehr kleine Gemeinde sind."

DK

Elena Ostermeier