Titting
Solidarisch, gerecht und nachhaltig

23.06.2021 | Stand 27.06.2021, 3:33 Uhr
Michael und Fritz Gutmann (von links) freuen sich über die erfolgreiche Auditierung ihrer Gemeinwohlbilanz. −Foto: Gutmann

Titting - Die Brauerei Gutmann veröffentlicht als erste Brauerei in Deutschland eine Gemeinwohlbilanz.

Unternehmerischer Erfolg bedeute für das Tittinger Unternehmen laut eigener Aussage mehr als finanzieller Gewinn: Ihnen ginge es ebenso um ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und ein respektvolles Miteinander. "Wir begreifen uns als Teil eines kleinen Kosmos, dessen Wohl uns am Herzen liegt", sagt Fritz Gutmann.

Bei der Gemeinwohlbilanz handelt es sich um einen durch die Europäische Union anerkannten Reporting-Standard für die nicht-finanzielle Berichterstattung. Die Gemeinwohlbilanz misst und bewertet hierzu, wie menschenwürdig, solidarisch, gerecht, nachhaltig und demokratisch sich eine Institution im Umgang mit ihren Lieferanten, Geschäftspartnern, Mitarbeitenden, Kunden und dem gesellschaftlichen Umfeld verhält. "Für uns ist die Gemeinwohlbilanz ein passendes Instrument, das alle Aspekte der Nachhaltigkeit messbar macht", sagt Fritz Gutmann.

Der Bericht mündete in einer externen Auditierung durch Angela Drosg-Plöckinger und Daniel Mindnich vom Verband der Gemeinwohl-Ökonomie Bayern. "Bei der Auditierung wurde deutlich, dass die Brauerei in vielen Aspekten schon sehr fortgeschritten und erfahren ist auf dem Weg zum Gemeinwohl. Das Besondere ist, dass das Familienunternehmen schon seit 1855 mittlerweile in der sechsten Generation als Einzelunternehmen geführt wird und die traditionelle Unternehmenskultur mit den Werten der Gemeinwohl-Ökonomie gut harmoniert", so Drosg-Plöckinger.

Beim Blick auf die Zusammenarbeit mit Lieferanten beurteilten die Auditoren die Solidarität mit Lieferanten durch eine starke regionale Ausrichtung, die Dauer der Geschäftsbeziehungen von durchschnittlich mehr als 20 Jahren, den persönlichen Kontakt und die enge Kommunikation als positiv. Als gelungenes Engagement werteten sie auch das Pilotprojekt zur Evaluierung der "Nachhaltigkeit im Braugetreideanbau", welches die Brauerei zusammen mit ihren Landwirten für das Braugetreide initiierte.

Beim Umgang der Brauerei mit ihren Kunden stellten die Auditoren die partnerschaftlichen Kundenbeziehungen, Kooperationen mit anderen Brauereien, ein passendes Preissystem sowie die Förderung von sozialen Einrichtungen heraus.

Das Mitarbeiterwohl betrachtend, stellten die Auditoren eine lange Betriebszugehörigkeit von durchschnittlich 14 Jahren und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit fest.

"Es gibt noch viele Punkte in denen wir uns verbessern können und wollen", betonen Michael und Fritz Gutmann. Nächste Ziele seien die Überarbeitung der Einkaufsrichtlinien im Hinblick auf Umwelt und Nachhaltigkeit. Auch Kunden und Mitarbeiter möchte die Brauerei zukünftig noch stärker einbinden. Im Bereich der Umwelt strebt das Unternehmen eine Verbesserung der Abwasser-Qualität, die Reduzierung des Wasserverbrauchs sowie die Klima-Neutralität an.

EK