Solarpark könnte 950 Haushalte versorgen

02.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:14 Uhr

Zwischen Hügeln eingebettet liegt die Einöde Thalern. Jetzt könnte auf den Feldern rundherum eine 13 Hektar große Freiflächenfotovoltaikanlage entstehen. Gerade wegen der idyllischen Lage gibt es allerdings Bedenken. - Foto: Hofmann

Gerolsbach (SZ) Auch Gerolsbach könnte seinen Solarpark bekommen. Ingenieur Robert Pötschan stellte den Gemeinderäten die Planung für eine 13 Hektar große Anlage bei Thalern vor, für die er nun Investoren sucht.

Im Gegensatz zu vielen Freiflächenfotovoltaikanlagen, die derzeit (zum Beispiel südlich von Diepoltshofen) geplant werden, sind für Thalern keine monströsen, fünf bis acht Meter hohen, beweglichen Module vorgesehen, sondern lediglich knapp mannshohe Platten, die auf fest im Boden verankerten Aluminiumgestellen montiert werden. "Wir haben Anlagen, die in der Regel zwei Meter nicht überschreiten", erklärte Robert Pötschan, Geschäftsführer des auf erneuerbare Energien spezialisierten Augsburger Ingenieurbüros I-B-E, das den Solarpark lediglich plant, nicht aber finanziert. Die Integration der Anlagen in die Landschaft sei für seine Firma ein "elementarer Punkt".

Und so sollen die insgesamt rund 45 000 Fotovoltaikplatten, die in zwei Bereichen östlich und westlich von Thalern verbaut werden könnten, mit viel Grün eingefasst werden. Der Zaun, der die Anlage umgibt, wäre für Niederwild passierbar – in den neuen Grünstreifen könnten also neue Lebensräume entstehen, meinte Pötschan. Da die Anlage keine Bodenversiegelung mit sich bringe und zwischen und unter den Modulen nur ab und zu gemäht werden müsse, sprach der Ingenieur sogar von einer Extensivierung der Äcker. Der Talraum selbst wird freigehalten; hier könnten ökologische Ausgleichsflächen angelegt werden. Kurz und knapp: Die Anlage vereine Technik und Natur, warb Pötschan.

Bedenken gab es dann auch vor allem wegen des Eingriffs in das Landschaftsbild: "Haben Sie sich das Tal mal angeschaut? Ist schön, gell", fragte Vizebürgermeisterin Gerti Schwertfirm Robert Pötschan und äußerte Befürchtungen, dass sich das ändern könnte. "Wir alle haben eine Aufgabe, für ökologische Stromproduktion zu sorgen", antwortete der Ingenieur, gestand aber: "Wenn’s Ihnen nicht gefällt, habe ich kein Argument."

Wieso ausgerechnet Thalern, wollte Annette Schütz-Finkenzeller (UB) wissen. "An uns ist der Wunsch herangetragen worden, wir sollen uns das da draußen doch mal ansehen", erklärte Pötschan. Ob Thalern nun der für einen Solarpark geeignetste Standort in der ganzen Gemeinde ist, könne er nicht sagen, dass der Standort allerdings gut geeignet sei, das traue er sich zu behaupten. Der Ingenieur betonte mehrmals, dass er natürlich auch für andere Standorte offen sei – schließlich kennen die Räte ihre Gemeinde natürlich besser als er.

Wer das Vorhaben als Investor tragen wird, stehe derzeit noch nicht fest, sagte Pötschan, der allerdings darauf verwies, dass er schon den einen oder anderen Unternehmer kenne, der Interesse an der Anlage haben könnte. Möglich wäre auch, dass sich die Gemeinde oder die Bürger am Thalerner Solarpark beteiligen.

Entscheiden, wie es mit dem Zwölf-Millionen-Euro-Projekt weitergeht, muss der Gemeinderat erst in der nächsten Sitzung. Soll es realisiert werden, müssten ein Bebauungsplan aufgestellt und der Flächennutzungsplan geändert werden.