Moers/Bernlohe - Kunstradfahrerin Milena Slupina vom TSV Bernlohe ist bei der Deutschen Meisterschaft in Moers am vergangenen Wochenende auf Platz zwei gelandet.
Nach dreimal Gold und zweimal Bronze hat Slupina nun durch die Silbermedaille ihren DM-Medaillensatz vervollständigt.
Bereits am Anreisetag zur Deutschen Meisterschaft gab es für Slupina eine positive Nachricht. Der Weltrekord mit 197,71 Punkten, den sie vor wenigen Wochen in Denkendorf (Baden-Württemberg) eingefahren hatte, wurde am Donnerstag vom Internationalen Radsport-Verband (UCI) bestätigt und ist nun offiziell.
Im Anschluss galt ihre Konzentration aber der Deutschen Meisterschaft der Elite im Hallenradsport. Da in der Sporthalle in Moers hochklassig Volleyball gespielt wird, gab es viele Bodenwellen im Hallenboden. Und in der Vorrunde der Frauen bekam Slupina das direkt bei der ersten Übung ihrer Kür zu spüren. "Beim Hochdrücken in den Lenkerhandstand habe ich ein Loch im Boden blöd erwischt und musste die Bewegung abbrechen - sofort waren 16 Punkte weg", sagt die amtierende Weltmeisterin. Anschließend bemühte sie sich darum, in ihren Fluss zu kommen, was nach etwa zwei Minuten auch gut klappte. Beim Absetzen nach der Standsteiger-Drehung - der letzten Übung der Kür - rutschte allerdings der Sattel weg und Slupina stand überrascht am Boden. Da sich die Kunstradfahrerin vom TSV Bernlohe ihr WM-Ticket aber schon vorzeitig gesichert hatte, war dieses Streichergebnis zu verschmerzen - und für die Qualifikation zum Finale der besten vier hat ihre Leistung dennoch gereicht.
Bis zum nächsten Start war nicht viel Zeit - gerade einmal zwei Stunden. "Da musste ich
schnell die Vorrunde abhaken und neue Energie fürs Finale tanken", erzählt die Maschinenbau-Ingenieurin. Im Finale zeigte Mattea Eckstein (SK Stuttgart) als erste Starterin eine gute Kür und stieg zufrieden mit 178,46 Punkten vom Rad. Maren Haase (RV Blitz Hoffnungsthal) und Lara Füller (RKV Poppenweiler) legten die Messlatte mit 185,27 beziehungsweise 187,43 Punkten sehr hoch und ließen wenig Platz für Fehler. Der Einstieg ins Programm klappte bei Slupina dieses Mal wesentlich besser. "Ich musste zwar an einigen Stellen viel dafür einsetzen, aber ich habe es richtig gut hinbekommen. 25 Sekunden vor Schluss lag ich noch bei über 195 Punkten", freute sich die frisch gebackene Weltrekordhalterin. Beim Übergang vom Kehrlenkersitzsteiger in den Standsteiger - eine ihrer Lieblingsübungen - kippte sie jedoch mit dem Rad etwas zu weit zur Seite und landete auf dem Boden. Durch diesen Absteiger war die Zeit am Ende etwas zu knapp und sie verlor auf den letzten Metern rund zehn Punkte. Mit dem Endergebnis von 185,38 Punkten schob sie sich aber zwischen Haase und Füller auf den zweiten Platz. "Ich freue mich über den zweiten Platz. Stolz bin ich besonders darauf, dass ich mein Programm nach der schwierigen Vorrunde nach so kurzer Zeit wieder richtig gut präsentieren konnte", resümiert die Silbermedaillen-Gewinnerin. In ihrer bisherigen Elite-Zeit (seit 2014) gewann Slupina bereits drei Gold- und zwei Bronzemedaillen. Mit der Silbernen hat sie in diesem Jahr den DM-Medaillensatz komplettiert.
Im Anschluss an die Siegerehrung ging es für Slupina zur Dopingkontrolle, danach fand eine Besprechung für die diesjährige WM-Mannschaft statt. "An diesem Wochenende treffen wir uns für einen WM-Vorbereitungslehrgang in Albstadt zur Abstimmung mit den Bundestrainern, und um an den Feinheiten zu arbeiten", erzählt Slupina. Ausgetragen wird die Weltmeisterschaft vom 29. bis 31. Oktober in Stuttgart.
HK
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