Ingolstadt
Sie steckt alle Tüten in die Tasche

20.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:08 Uhr

Da strahlt Miss Ingolstadt: Sabrina Kufner spaziert mit der Einkaufstasche durch die Innenstadt. - Foto: Strisch

Ingolstadt (smr) Bei einem Einkaufsbummel mit Freundinnen in der Münchener Innenstadt fiel Mathias Fromberger der Stilbruch auf: Gucci-Tragetaschen neben Plastiktüten von H&M – "Mädels, das geht gar nicht!"

Das war die Geburtsstunde von Carry Unique. Seit Samstag gibt es die Einkaufstasche aus gewebtem Polyester, 45 Liter Fassungsvermögen, Schmutz und Wasser abweisend, mit Swarowski-Strass verziert, auch in der Ingolstadt-Version: Sabrina Kufner, amtierende Miss Ingolstadt, präsentierte die Exemplare in Schwarz, Pink und Grün im Modehaus Xaver Mayr.

Jungunternehmer Fromberger, 21 Jahre alt, ist Tüftler aus Leidenschaft. Er hat schon in der sechsten Klasse das erste Mal bei "Jugend forscht" mitgemacht und war Bundessieger bei "Jugend gründet". Ingolstadt kennt der smarte Geschäftsmann bereits: "Meine Freunde und ich haben vor Jahren bei Audi ein Praktikum gemacht und ein Lenkrad gegen den Sekundenschlaf entwickelt", erzählt Fromberger. "Die Pulsfrequenz des Fahrers wurde gemessen, und wenn der Wert fiel, ging ein Alarm los." Die Erfindung ging nicht in Serie – eine Enttäuschung für die jungen Männer.

Besser läuft es mit der Einkaufstasche: Der Kultbeutel ist mittlerweile Frauen in Wien, Paris, London, New York und in etlichen deutschen Städten beim Shoppen zur Hand. "Ich hab’ schon sieben Stück", schwärmt Julia Schranner, die mal fast Miss Bayern geworden wäre und jetzt Miss Ingolstadt für den Auftritt schminkt. "Meine Mädels und meine Mutti hab’ ich auch schon ausgestattet." Ramona Ott, Ex-Miss Regensburg, ist auch angetan: "Glitzer und der goldene Schriftzug – das mögen wir Prinzessinnen. Eine richtige Tussi-Tasche. Ich hab’ drei."

So eine Kauflust bei einem Preis von 42,90 Euro pro Stück? Fromberger schmunzelt und gesteht: "Wir haben die Mädels anfangs mit Taschen bezahlt. Die Hammer-Margen sind für uns halt nicht drin. Aber wir wollen bewusst auch nicht in einem Billigland produzieren." Momentan beschäftigt das Unternehmen Carry Unique vier 400-Euro-Kräfte zum Aufpressen der Swarowski-Steine.

Die Modehausinhaberin Elke Mayr ist angetan von der Geschäftsidee: "Wir unterstützen immer junges Potenzial. Das passt zu unserer Strategie." Dass künftig womöglich auch die Plastiktüten vom Mayr in der Tasche verschwinden, nimmt sie in Kauf.