Roth (tis) Die Bernloher Kunstradfahrerin Milena Slupina hat wirklich alles erreicht, was es in ihrem Sport zu erreichen gibt: Deutsche Meisterschaft, Europameisterschaft, Weltmeisterschaft. Darüber hinaus wurde sie nach 2009 und 2013 nun schon zum dritten Mal von den Sportlern im Rother Landkreis zur "Sportlerin des Jahres" gewählt. Grund genug für die Stadt Roth, der 22-jährigen Ausnahmeathletin zu Ehren in den Ratsstuben im Schloss Ratibor einen würdevollen Empfang auszurichten.
Vor Vertretern aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft - wobei Bürgermeister Edelhäußer bei Letzteren hofft, den einen oder anderen Sponsor für Weltmeisterin Slupina zu gewinnen - wurden ihre jüngsten Erfolge noch einmal vorgestellt. Auch kamen ihre Trainerin, Mutter Petra sowie Volkmar Zint, der Radsport-Abteilungsleiter von Milenas Verein TSV Bernlohe, zu Wort.
Sowohl Zint als auch Petra Slupina lobten den Ehrgeiz und den Willen Milenas, die erst mit zehn Jahren zum Kunstradfahren gefunden hat und laut Zint eine "gigantische Laufbahn" hingelegt habe. "Sie ist ein echtes Highlight", sagte Zint voller Stolz auf seine erfolgreichste Sportlerin. Davor hat Milena Triathlon gemacht, "so wie es sich bei uns gehört", wie Edelhäußer anmerkte. Aber als die Zehnjährige eine Kunstradvorführung sah, war sie von dieser Sportart begeistert, und wollte dann selber "Kunststücke auf dem Fahrrad machen", erzählte ihre Mutter. Dass Milena dabei einen solchen Ehrgeiz entwickelte, war dann auch für Petra Slupina überraschend. "Nach dem Training war sie manchmal ganz blau und blutig", erinnerte sie sich, aber sie war sich sicher, dass es sich bei ihrer Tochter um ein Riesentalent handeln würde.
Davon konnten sich die Besucher des Empfangs auch selbst überzeugen: Sie bekamen das Video der Kür Milena Slupinas bei der Hallenradsport-Weltmeisterschaft 2017 im österreichischen Dornbirn zu sehen, die ihr letztendlich die Goldmedaille im Kunstradfahren einbrachte. "Kinder, macht das bitte nicht zu Hause nach", sagte ein sichtlich beeindruckter Rother Rathauschef, der sowohl Slupinas Leistung, aber auch der Arbeit ihrer Trainer "allerhöchsten Respekt" zollte. Darüber hinaus seien Milenas Erfolge ihr nicht zu Kopf gestiegen, sondern sie sei "eine ganz normale, bodenständige 22-jährige junge Frau" - die derzeit ihren Master in Maschinenbau macht.
Am Schluss kam auch noch Harald Schmid, der Präsident des Rad- und Kraftfahrerbundes Solidarität Bayern zu Wort, der sich Edelhäußers Wunsch anschloss, dass sich unter den heutigen Gästen Sponsoren für die sympathische Kunstradexpertin finden mögen, weil heutzutage im Profisport niemand mehr aus eigener Tasche die dafür nötigen finanziellen Anforderungen stemmen könne. "Darüber hinaus wünsche ich mir sehr, dass Milena Slupina in diesem Jahr ihren Weltmeisterschaftstitel erfolgreich verteidigen kann", sagte Schmid. Ganz zum Ende der Feierstunde für die Sportlerin des Jahres war es für Milena Slupina noch eine besondere Ehre, sich ins "Goldene Buch" der Stadt Roth einzutragen.
