Neuburg
"Seid willkommen an unserer Schule"

860 ABC-Schützen im Landkreis starten in den neuen Abschnitt – Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak

16.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:14 Uhr |

 

Neuburg (r) „Herzlich willkommen an unserer Schule“ – singend und winkend begrüßten die Kinder der Klasse 2c ihre 81 neuen Freunde in der Neuburger Ostendschule. Der sogenannte „Ernst des Lebens“ begann gestern für 110 000 ABC-Schützen in Bayern, davon 860 im Kreis Neuburg-Schrobenhausen.

Eltern, Opas und Omas erleichterten als Begleiter den Weg in den neuen Abschnitt, zusammen mit den bunten Schultüten: Vom grünen Krokodil bis zur Barbie-Version reichten die Kreationen. „Diesen Tag werdet ihr euer Leben lang nicht vergessen“, versprach Oberbürgermeister Bernhard Gmehling den Erstklässlern.

Die Schule sei schön, vor allem in den ersten Jahren. Mit Gummibärchen versüßte der OB den Start. Nebenbei erinnerte er daran, dass die Stadt der Ostendschule neue Computertechnik für 120 000 Euro finanziert habe.

Willkommenslieder, Trommeln, kleine Geschenke und Kaffee für die Eltern – Rektorin Gertraud Beck und ihre engagierten Lehrerinnen tun alles für einen lockeren Auftakt. Die Grundschule Ost (330 Schüler) ist international, hier lernen Kinder aus 20 Ländern. Fast wöchentlich stehen Flüchtlingskinder aus Syrien, Polen oder dem Irak vor der Tür.

Sie müssen in die Regelklassen, und mit Deutschförderunterricht zieht die Schule alle Register zur Verbesserung der Sprachkenntnisse. Außerdem gibt es drei gebundene Ganztagsklassen. Neu im Ostend ist eine sogenannte Partnerklasse, in der sieben Kinder der Sophie-Scholl-Schule von Lehrern der Arbeiterwohlfahrt unterrichtet werden. Im Schulhaus und im Pausenhof treffen sie die Buben und Mädchen der anderen Klassen.

Ganztagsklassen plus Nachmittagsbetreuung bietet auch die Grundschule am Englischen Garten an. In ihren Sprachintensivklassen (SIK) fördert sie nicht nur die 82 ABC-Schützen, sondern auch die Migrationskinder bis zur vierten Jahrgangsstufe. Die benachbarte Mittelschule führt diese Integrationsarbeit kontinuierlich fort.

Die dritte Neuburger Grundschule am Schwalbanger begrüßte ihre 101 Neulinge auf einer Baustelle. Die Stadt baut eine nagelneue Grundschule. 2015 will Rektorin Marietta Platzer mit 330 Kindern und dem Kollegium einziehen. „Dann ist mehr Platz für intensiven Sprachunterricht“, hofft die Schulleiterin. In der letzten Ferienwoche meldeten sich acht Migrationskinder an.

Insgesamt steigt die Zahl der Volksschüler im Kreis Neuburg-Schrobenhausen wieder leicht an. Mit 4940 Kindern in 233 Klassen (zwei mehr als 2013) sieht Schulamtschefin Ilse Stork eine leichte Trendwende. Den Klassenschnitt von 21,2 Kindern an den 20 Volksschulen im Landkreis bewertet sie genauso positiv wie die gestärkte Integrationsarbeit und den zunehmenden Bedarf an Nachmittagsbetreuung. 13 Grundschulen im Landkreis bieten diese Betreuung bis 15.30 Uhr. In Oberhausen und Burgheim können fixe Grundschüler Klassen überspringen.

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