Pfaffenhofen
Schwalben machen den Sommer schöner

<DK-XY_trifft>UNSERE VÖGEL:</DK-XY_trifft> Man kann die Piepmätze mit künstlichen Nisthilfen unterstützen

30.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:54 Uhr
Mehlschwalben, wie hier auf dem Bild, haben einen kurzen, breit gegabelten Schwanz. −Foto: LBV

Pfaffenhofen - Sie sitzen in Bäumen, fliegen durch die Luft und manche besuchen auch die Futterhäuschen in den Gärten.

Die Pfaffenhofener Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz stellt in einer Artikelreihe heimische Vögel vor.

Der Volksmund sagt "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", die ersten Schwalben sind schon Ende März im Landkreis gesichtet worden, da war der Sommer noch weit. Die kühle Witterung führt in diesem Jahr dazu, dass sich die Rückkehr der Rauch- und Mehlschwalben aus dem afrikanischen Winterquartier im Vergleich zum Vorjahr deutlich nach hinten geschoben hat.

Die ersten Rückkehrer sind die Rauchschwalben, an ihrem anhaltenden Zwitschern und ihrem stark gegabelten Schwanz mit den langen Schwanzspießen kann man sie gut erkennen. An Kopf, Rücken und Schwingen sind sie glänzend blauschwarz, während Bauch und Unterseite weiß sind, außerdem haben sie einen rostroten Kehlfleck. Rauchschwalben brüten normalerweise in Gebäuden, im ländlichen Raum brüten sie in Ställen, in den Städten nutzen sie aber auch Gebäudevorsprünge oder Durchgänge. Dort bauen sie ihre halbkugeligen Nester, die aus bis zu 1000 Lehmportionen, Gräsern und Stroh bestehen. Während die Nester der Rauchschwalbe nach oben offene Halbschalen sind, bauen die Mehlschwalben fast geschlossene Nester, die nur eine kleine Einflugöffnung frei lassen. Diese bauen sie außen an Häusern, unter die Dachüberstände oder auch schon mal unter Balkone oder andere Überstände in Fassaden. Als Koloniebrüter gerne auch in der Nachbarschaft zu Artgenossen. Die Mehlschwalbe ist etwas kleiner und kompakter als die Rauchschwalbe. Der kurze Schwanz ist breit gegabelt. Oberseite und Flügel sind schwarz, wobei Kopf und Rücken metallisch blau glänzen. Unterseite und Bürzel leuchten weiß. Beide Schwalbenarten haben in der Regel zwei Jahresbruten, mit jeweils drei bis fünf Küken. Das anhaltend zu kalte und feuchte Wetter macht den auf Fluginsekten spezialisierten Vögeln zu schaffen, bei dem schlechten Nahrungsangebot verschiebt sich der Brutbeginn nach hinten, was möglicherweise dazu führt, dass keine zweite Jahresbrut mehr zustande kommt.

Überhaupt haben es Schwalben in unserer Zeit schwer, neben dem Insektenmangel wirkt sich der Mangel an geeignetem Baumaterial und die Beschaffenheit moderner Gebäude negativ auf den Bestand dieser munteren Flugkünstler aus. Daher ist es sinnvoll Schwalben mit künstlichen Nisthilfen zu unterstützen, dabei muss man die unterschiedlichen Bedürfnisse beachten. Mehlschwalben kann man, wie beispielsweise am Hotel Müllerbräu geschehen, mit Nisthilfen, die man unter dem Dachüberstand befestigt, unterstützen. Für die Rauchschwalben haben sich die sogenannten Schwalbenwinkel bewährt. Diese Winkel haben sich insbesondere in modernen Kaltställen bewährt, die für Rauchschwalben sonst eher ungemütlich sind. Informationen, wie man Schwalben helfen kann, stellt die LBV Kreisgruppe zur Verfügung.

PK

Dorothee Bornemann