Erneut
"Schulden sind kein Thema"

31.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:23 Uhr

Kreiskämmerer Thomas Netter hat erneut einen schuldenfreien Haushalt vorgelegt - trotz hoher Investitionen. - Foto: Schneider

Erneut kann der Haushalt des Landkreises Eichstätt einen Rekordwert verbuchen.
Das Gesamtvolumen liegt bei 157 Millionen Euro - rund 17 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr. Am Montag wird der Kreistag über das Zahlenwerk abstimmen.

Eichstätt (DK) Während Kämmerer Thomas Netter beim Pressegespräch in dem mehr als 600 Seiten starken Kreishaushalt blättert, betont er immer wieder, "dass trotz des hohen Volumens Schulden nach wie vor kein großes Thema und auch für die Zukunft nicht geplant sind". Und das ist bei dem aktuellen Budget bemerkenswert. Insgesamt kalkuliert der Kreis mit über 157 Millionen Euro für heuer. An diesem Montag steht die Beschlussfassung über den Etat auf der Tagesordnung des Kreistags.

Ausgabenschwerpunkte setzt der Landkreis erneut bei Schulen und Kliniken. Auch der Sozialetat stellt wieder eine Herausforderung dar. Dabei weist der Landkreis auch in diesem Jahr eine überdurchschnittliche Investitionsquote auf, nämlich 17,3 Prozent (Landesschnitt: 11,8 Prozent). Insgesamt rechnet Netter mit Investitionen von etwa 17,9 Millionen Euro (siehe Grafik). Dabei betont der Kämmerer einmal mehr, dass das alles nicht nur ohne Kreditaufnahme, sondern auch bei gleichbleibender Kreisumlage (45 Prozent) und mit einem relativ hohen Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt und damit einer eher geringen Rücklagenentnahme finanzierbar sei. "Unser Ziel ist es, die Kreisumlage trotz der außerordentlich hohen Investitionen in den kommenden Jahren weiterhin konstant zu halten", sagt Netter. Will heißen: Die Gemeinden können wohl - vorsichtig prognostiziert - weiterhin mit 45 Prozent rechnen. Damit hält der Kreis diesen Umlagesatz seit 2011 stabil; es ist der drittniedrigste in Oberbayern. Zum Vergleich: Weilheim-Schongau verlangt 56 Prozent.

Markant ist heuer der Kostenrückgang der Hilfen für Asylbewerber - um elf Prozent auf rund elf Millionen Euro. Netter erklärt, dass es kaum noch unbegleitete jugendliche Flüchtlinge gebe. Auch die Zuweisungen von erwachsenen Geflüchteten erreichen nicht mehr das Maß wie im Krisenjahr 2015.

In den Straßenbau investiert der Landkreis 5,37 Millionen Euro. Besonders bei den Kreisbauhöfen Eichstätt und Beilngries sind heuer größere Investitionen angedacht. Aber auch Straßen profitieren - bei Wiesenhofen soll es einen Kreisverkehr geben (Kosten: 795 000 Euro), die Natursteinmauer an der Ortsdurchfahrt Mühlheim wird erneuert (345 000 Euro).

"Uns ist es wichtig, dass wir die Dinge nach Notwendigkeit und nicht nach Kassenlage realisieren", so Netter. Sicher habe der Landkreis gute Rücklagen (siehe Grafik) und keine Schulden und bislang "immer zur rechten Zeit" investiert. Dennoch: "Zu einem guten Haushalt gehört auch eine gesunde Portion Vorsicht", sagt der Kämmerer.