Ingolstadt
Schottischer Spaß

Amüsanter Trip mit Kemmler und Tretter

01.04.2016 | Stand 02.12.2020, 20:01 Uhr

Ingolstadt (DK) Schottland ist ein Land voll atemberaubender Natur, Rittergeschichten und Fabelwesen. Denkt man zumindest. Aber geht es nach den Kabarettisten Sven Kemmler und Matthias Tretter, dreht sich das Leben in den Highlands vor allem um eines: Alkohol.

Die beiden gastierten am Donnerstagabend mit ihrem Programm "Die Schotten kommen" im Rahmen der Ingolstädter Kabaretttage in der ausverkauften Neuen Welt. Passend dazu hatten sich beide einen traditionellen karierten Kilt inklusive Kiltgürtel und Sporran angezogen.

Doch damit nicht genug: Um den Abend so richtig schottisch werden zu lassen, hatten die Kabarettisten auch Whiskey im Gepäck. Viel Whiskey, den sie sogleich an trinkfreudige Gäste verteilten, um sie zu waschechten Whiskey-Sommeliers zu machen. Wichtig dabei sei im Grunde nämlich nur eine Sache: "Man muss immer einen Hauch Bitterschokolade herausschmecken", erklärte Kemmler.

Danach packten Tretter und Kemmler so manche Trinkgeschichte aus, die sie während ihres Aufenthalts in Schottland erlebt hatten. "Ich bin überhaupt nicht zum Saufen hingefahren", stellte Tretter hinterher klar, "aber irgendwo müssen die Kalorien ja herkommen." Ernährungsphysiologisch sei ein Vollrausch das Gesündeste, was einem dort passieren könne. Denn was es an Essen gebe, sei frittiert - oder Haggis, das Nationalgericht der Schotten: ein Schafsmagen, gefüllt mit Schafsinnereien wie Lunge, Herz, Leber und Zunge, die zuvor noch durch einen Fleischwolf gedreht wurden.

Tretter berichtete von einem Haggis-Essen, zu dem er während seiner Zeit in Schottland eingeladen worden sei. Man habe sich einen Spaß daraus gemacht, den ausländischen Gästen mit dem "Intestinal Hachée" den Appetit zu verderben. "Aber die haben mich unterschätzt. Die wussten nicht, dass ich Franke bin", sagt Tretter feixend. "So was wie Haggis wird bei uns als Säuglingsbrei verfüttert." Und Begriffe wie etwa "Abstillen" gebe es in Franken nicht. "Das heißt bei uns Anwursten", verriet Tretter, während sich das Publikum vor Lachen kaum noch halten konnte.

Jedoch nicht nur die fränkischen Anekdoten kamen bei den Zuschauern gut an - auch Kemmlers Sprachentalent und Spiel mit den verschiedenen englischen Dialekten begeisterten die Leute im Saal und weckten die Lust auf eine Reise nach Schottland. Denn nach diesem unterhaltsamen Abend war klar: Im Norden Großbritanniens gibt es sicherlich guten Whiskey zu entdecken. Aber das ist noch längst nicht alles.