Schrobenhausen (SZ) Die guten Nachrichten wurden schon bald wieder getrübt: Während zwei Leistungsträger am heutigen Samstagabend (19.30 Uhr) wieder im Green-Devils-Kader stehen, fällt mit Lukas Bäumel wohl einer der wichtigsten Akteure für die bedeutende Partie in Milbertshofen aus.
"Schade, das hätte super gepasst", ärgert sich Jörg Weber. Was der Green-Devils-Coach meint: Noch vor wenigen Tagen hatte es ganz danach ausgesehen, als könne seine Mannschaft das wichtige Kellerduell in Milbertshofen erstmals in dieser Saison mit dem bestmöglichen Kader absolvieren. Johannes Keil ist nach einem grippalen Infekt wieder fit - und Simon Koch wird nach seinem Comeback gegen die BG Leitershofen/Stadtbergen II zum zweiten Mal in dieser Saison aus Braunschweig anreisen, um die Green Devils zu unterstützen. Alles perfekt also. Hätte da nicht kurzfristig Lukas Bäumels Zeh einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Panaritium parunguale, auf Deutsch Nagelbettentzündung: Eine solche, vermeintlich harmlose, aber eben extrem schmerzhafte Verletzung am großen Zeh plagt den 18-Jährigen so sehr, dass er am Donnerstag nicht einmal richtig auftreten konnte. Geschweige denn Basketball spielen. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie das bis Samstagabend funktionieren soll", sagt Weber, der betont: "Das ist extrem bitter. Mit seiner Größe und seinen technischen Fähigkeiten könnten wir ihn natürlich sehr dringend brauchen."
So wird das wichtige Duell zwar voraussichtlich ohne das Toptalent stattfinden, doch trotzdem sind die Green Devils noch gut genug besetzt, um das Spiel zu gewinnen. "Deshalb habe ich der Mannschaft vor allem vermittelt, ruhig zu bleiben und sich nicht vom Erfolgsdruck lähmen zu lassen", betont Weber. Beide Teams stehen derzeit punktgleich auf dem dritt- und viertletzten Tabellenplatz der Regionalliga Süd II. Von hinten droht keine Gefahr mehr. Um den Klassenerhalt komplett abzusichern, wäre es aus Schrobenhausener Sicht aber dennoch sehr hilfreich, die Münchner noch zu überholen. Die verloren zuletzt zwar dreimal in Folge, lieferten aber dabei durchaus gute Ergebnisse ab: eine knappe Niederlage bei München Basket (61:66) etwa, oder ein noch knapperes 89:93 gegen den Tabellenzweiten aus Bad Aibling. Gegen den FC Bayern München III siegten die Milbertshofener vor fünf Wochen sogar mit 70:54. "Doch wenn sie immer so stark gewesen wären, würden sie ja nicht da stehen, wo sie stehen", bemerkt Weber. Außerdem: Einen Sieg gegen den Tabellenführer könne schließlich auch das Green-Devils-Team vorweisen.
Es werde nun vor allem darum gehen, sich auf die Milbertshofener Spielweise einzustellen, meint Weber. Die sei "ekelhaft, im positiven Sinne" - also extrem intensiv und körperbetont. In den Heimspielen steht auch Marco Hillebrecht regelmäßig im Kader der MIL Baskets. "Er ist schon eine richtige Kante", sagt Weber über den Münchner, der früher gemeinsam mit Thomas Assenbrunner bei den Dachau Spurs in der ersten Regionalliga gespielt hatte und in der aktuellen Saison im Schnitt 17,1 Punkte pro Partie erzielt. Ihn und die anderen Milbertshofener gilt es in einem wohl kampfbetonten Match zu stoppen, damit nach diesem Wochenende endgültig die guten Nachrichten bei den Green Devils überwiegen. Und sie noch näher am anvisierten Klassenerhalt dran sind.
Die weiteren Basketballspiele mit SSV-Beteiligung an diesem Wochenende: Samstag, Beginn um 12.30 Uhr: SSV Schrobenhausen (U14, männlich) - TV Augsburg; Samstag, 14.45 Uhr: SSV Schrobenhausen (U18, männlich) - TSV Nördlingen; Samstag, 17 Uhr: SSV Schrobenhausen (Herren II) - Sportfreunde Friedberg; Samstag, 19.30 Uhr: SSV Schrobenhausen (Herren III) - TSV 1862 Neuburg; Sonntagvormittag, 10.45 Uhr: SSV Schrobenhausen (U16, weiblich) - TSV Meitingen; Sonntag, 13 Uhr: SSV Schrobenhausen (U16, männlich) - Schanzer Baskets Ingolstadt.
